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Kommentar
Man sollte, man könnte, man müsste …
Unter diese Überschrift konnte man die Diskussion des Arbeitskreises 1 in weiten Teilen stellen.
Tatsächlich lautete sie "Herausforderungen für die Patientenversorgung". Doch auch wenn die bekannten Herausforderungen wie der demografische Wandel, die Ausdünnung der Bevölkerung auf dem Land und die zunehmende Zwei-Klassen-Medizin angesprochen wurden, wartete man vergebens auf praxisnahe und realistische Lösungsansätze. Stattdessen wurde geträumt und gefordert. "Der Patient muss ganzheitlich betrachtet werden." "Spezialmedizin sollte nicht auf dem Rücken der Grundversorgung erfolgen." "Zwei-Klassen-Medizin darf es nicht geben." "Alle Patienten müssen am medizinischen Fortschritt teilnehmen können." "Wir brauchen kleine Einheiten für die Patienten." "Medizin muss personalisiert werden." …"Wir brauchen, wir müssten, wir sollten …" Gegen diese Art der Diskussion ist prinzipiell nichts einzuwenden. Nicht zuletzt deshalb, weil es ohne Frage sehr schwer ist, für die bestehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen wirkliche Lösungen anzubieten. Ein wenig näher an der Apotheke und an den Alltagsschwierigkeiten der Kolleginnen und Kollegen hätte die Diskussion dennoch sein können. Eine Botschaft, die man mitnehmen und auch umsetzen kann, fehlte. So bleibt einem als Gesamteindruck des Arbeitskreises 1 nur das etwas unbefriedigende "Schön, dass wir mal darüber gesprochen haben."
Beatrice Rall
Düsseldorf - 25.09.2009, 12:30 Uhr