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Tinnitus
Mit Musik gegen das Rauschen
Pfeifen, Klingeln, Summen, Rauschen – chronischer Tinnitus kann in verschiedenen Variationen auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Mit Musiktherapie erzielten Heidelberger Wissenschaftler jetzt eine deutliche Verbesserung des Gehörleidens, die auch noch ein halbes Jahr nach der Behandlung anhielt.
Geschätzte drei Millionen Menschen leiden allein in Deutschland unter chronischem Tinnitus und versuchen mit unterschiedlichen Therapien den dauerhaften Geräuschen zu begegnen. Sie hören entweder tonale Klänge, wie Pfeifen, Klingeln oder Zirpen oder nehmen nicht-tonale Signale war, die sich unter anderem als Rauschen, Knistern oder Brummen äußern. Bereits in der Vergangenheit profitierten Betroffene mit tonalem Leiden von musikalischen Therapieprogrammen. In einer Pilotstudie ließen sich auf diese Weise auch für nicht-tonalen Tinnitus Erfolge verbuchen. 23 Probanden, die mehr als sechs Monate konstant unter Ohrensausen litten, erhielten fünf Tage lang jeweils zwei Einheiten einer 50-minütigen Musiktherapie. Im Gegensatz zum sonstigen Wegdenken oder -hören setzten sich die Patienten aktiv mit den Geräuschen auseinander, entweder über die Instrumente oder die eigene Stimme. Auf diese Weise gelang es den Betroffenen, Tinnitus und Stressreaktionen voneinander zu trennen und die unerwünschten Töne auch im Alltag aktiv zu unterdrücken. Der Therapieerfolg ließ sich über Messungen struktureller Veränderungen im Gehirn bestätigen und blieb für mindestens sechs Monate stabil. Weitere Langzeiterhebungen sollen folgen.
Quelle: www.dzm.fh-heidelberg.de
28.09.2009, 08:00 Uhr