Neue Grippe

Warten auf adjuvanzienfreien Spalt-Impfstoff für Schwangere

Stuttgart - 09.10.2009, 09:36 Uhr


Schwangere zählen zu den Personen, die durch die auch als „Schweinegrippe“ bezeichnete Neue Influenza besonders gefährdet sind, so die Einschätzung der beim Robert Koch-Institut angesiedelten Ständigen Impfkommission (STIKO). Sie sollen daher

Am 8. Oktober 2009 hat die STIKO ihre Empfehlung zur Impfung gegen die Neue Grippe ausgesprochen. Schon im Vorfeld war heftig über die Sicherheit des bislang einzigen von der deutschen Bundesregierung bestellten Pandemieimpfstoffs Pandemrix® bei Anwendung in der Schwangerschaft gestritten worden. Pandemrix® ist ein von der Firma GlaxoSmithKline auf Hühnereibasis hergestellter, inaktivierter Spalt-Impfstoff, der das neue Adjuvans AS03 enthält.  AS03 verstärkt die Immunantwort auf das im Impfstoff enthaltene Impfantigen Hämagglutinin, so dass der Impfantigenanteil auf 3,75 Mikrogramm gesenkt werden konnte. Studien, in denen die Sicherheit dieses Impfstoffs bei Schwangeren untersucht worden ist, liegen keine vor und sind aus ethischen Gründen wohl auch kaum durchzuführen.

Mit seiner Empfehlung, bis zum Vorliegen weiterer Daten Schwangere mit einem nicht-adjuvantierten Spalt-Impfstoff zu impfen, hat die STIKO den Sicherheitsbedenken Rechnung getragen. Ob und wann solche Impfstoffe allerdings zur Verfügung stehen werden, ist offen. Verschiedene Firmen sollen zurzeit überlegen, die Zulassung für eine nicht-adjuvantierte Spaltvakzine zu beantragen. Eine Empfehlung, bis dahin Schwangere mit Pandemrix® zu impfen, ist den Ausführungen der STIKO nicht zu entnehmen. In der Fachinformation zu Pandemrix® heißt es zum Thema Schwangerschaft:

„Es sind zurzeit keine Daten zur Anwendung von Pandemrix® in der Schwangerschaft verfügbar. Daten von schwangeren Frauen, die mit verschiedenen inaktivierten, nicht-adjuvantierten, saisonalen Impfstoffen geimpft wurden, weisen nicht auf Missbildungen oder fötale oder neonatale Toxizität hin. Tierexperimentelle Studien mit Pandemrix® zeigen keine Reproduktionstoxizität. Die Anwendung von Pandemrix® in der Schwangerschaft kann, wenn eine Impfung für notwendig erachtet wird, unter Berücksichtigung der offiziellen Empfehlungen in Betracht gezogen werden.“

Somit muss der Arzt entscheiden, ob die von ihm betreute Schwangere und ihr ungeborenes Kind so durch eine Infektion mit dem Erreger der Neuen Grippe gefährdet ist, dass eine Impfung mit Pandemrix® zu vertreten ist.


Dr. Doris Uhl