Apothekenmarkt

Wieder mehr Umsatz, aber weniger Packungen

Stuttgart - 14.10.2009, 13:36 Uhr


Mit einem Umsatzplus von knapp fünf Prozent in den Monaten Juli bis September kehrte der deutsche Apothekenmarkt nach schwachem ersten Halbjahr zur gewohnten Dynamik zurück. Insgesamt stieg der Umsatz damit

Von diesen 500 Mio. Umsatzanstieg entfallen allein knapp 300 Mio.  Euro auf das dritte Quartal. Zwar bleibe das Umsatzplus der ersten neun Monate mit insgesamt 2,6 Prozent unter den Entwicklungen der Vorjahre, nach sechs Monaten habe es jedoch lediglich bei gut einem Prozent gelegen.

Während sich der Umsatz im letzten Quartal erholte, verharrte die Menge der abgegebenen Packungen weiterhin im Minus, so Insight Health. Insgesamt wurden damit in den ersten neun Monaten dieses Jahres acht Mio. (-0,7 Prozent) weniger Packungen abgegeben als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Das zeigen aktuelle Zahlen, die Insight Health sowohl auf der Basis der Großhandelseinkäufe der öffentlichen Apotheken als auch der direkt vom Hersteller in die Apotheken gelieferten Präparate ermittelt.

Hatten die verschreibungspflichtigen Arzneimittel bereits in den ersten sechs Monaten 2009 den deutschen Apothekenmarkt stabilisiert, so ist auch die Dynamik im dritten Quartal auf diesen Teilmarkt zurückzuführen. Hier lag das Umsatzplus in den Monaten Juli bis September bei gut 5,5 Prozent. Gleichzeitig ging bei den verschreibungspflichtigen Präparaten jedoch die Menge der abgegebenen Packungen mit 1,5 Prozent stärker zurück als im Gesamtmarkt (-0,5 Prozent). Das ist ein Indiz dafür, so der Informationsdienst, dass das Wachstum ausschließlich auf den Zuwachs bei höherpreisigen Präparaten zurückzuführen ist.

Die drei Gruppen mit dem stärksten Umsatzwachstum sind Präparate zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und die Antineoplastika (hierzu zählen u. a. Zytostatika und Immunsuppressiva). Sie stehen für ein Umsatzpuls von gut 208 Mio. Euro für rund 70 Prozent des gesamtem Marktwachstums im dritten Quartal.

Bei den Präparaten zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, die in den Monaten Juli bis September mit knapp neun Prozent zulegten, waren vor allem die Psycholeptika (+ 20,5 Prozent) und die Antiepileptika (+ 17,0 Prozent) für den Zuwachs verantwortlich. Im Bereich der Antineoplastika, die mit 12,4 Prozent die Gruppe mit dem stärksten Wachstum im dritten Quartal repräsentiert, sind vor allem die Immunsuppressiva mit einem Plus von 19,4 Prozent herauszuheben. Bei den Präparaten zur Behandlung von Atemwegserkrankungen fallen bei einem Gesamtwachstum der Gruppe von 7,3 Prozent vor allem die Asthmapräparate ins Auge: sie legten um 9,4 Prozent zu.

Deutlich unterschiedlich verläuft hingegen bislang die Entwicklung bei den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Zwar kletterte auch hier der Umsatz im dritten Quartal leicht ins Plus (+ 0,8 Prozent). Über die ersten neun Monate gesehen verzeichneten diese Präparate jedoch einen Umsatzrückgang von gut 1,1 Prozent, so Insight Health.


Peter Ditzel


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