Koalitionsvertrag

Pharmaverbände begrüßen pharmapolitische Ansätze

Berlin - 23.10.2009, 16:48 Uhr


Die schwarz-gelbe Regierungskoalition will neue Regeln für die Preisgestaltung bei Arzneimitteln einführen. Die Pharmaverbände BPI und BAH begrüßen die Ankündigung.

Zudem ist im Koalitionsvertrag vorgesehen, dass die Pharmaindustrie künftig mit den Krankenkassen über die Preise patentgeschützter Arzneimitteln verhandeln soll. Während es bei Generika kaum Preisspielraum gäbe, gebe es bei den innovativen Arzneimitteln deutliche Gewinnsteigerungen, erklärte Söder. „Da müssen wir etwas ändern“.

Die Ankündigung das Rabattvertragssystem auf ein neues Fundament zu stellen, ist nach Ansicht des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ein erster, längst überfälliger Schritt. „Diese Entrümpelung des Regulierungsdschungels ist dringend notwendig. Für die Unternehmen, die in Deutschland produzieren und gute Qualität auf den Markt bringen, bedarf es wieder verlässlicher Rahmenbedingungen und einer Planungssicherheit“ erklärte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. Auf die angekündigten Preisverhandlungen für Innovationen stelle sich die Industrie ebenfalls ein. Allerdings, so Fahrenkamp, dürfe hier „nichts übers Knie gebrochen werden“. Preisverhandlungen seien „ein schönes Wort, aber auch ein komplizierter Prozess“. An der Entwicklung von Modellen werde man gerne mitarbeiten, so der BPI-Vertreter.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) begrüßte ebenfalls, dass die neue Koalition verspricht, die Überregulierung des deutschen Arzneimittelmarktes abzubauen und unter patienten-, und mittelstandsfreundlichen sowie wettbewerblichen Kriterien effizient neu zu gestalten. Auch das Vorhaben, das allgemeine Wettbewerbsrecht als Ordnungsrahmen im Bereich der GKV Anwendung finden zu lassen, sieht der BAH positiv. Der von den Regierungsparteien gesehenen Überprüfungsbedarf im Bereich der Rabattverträge – inklusive der Überprüfung des Rechtsweges – sei „ein richtiger Schritt in die Richtung, die Marktpartner im Arzneimittelmarkt mit gleich langen Spießen auszustatten“.


Kirsten Sucker-Sket