Neues Kabinett

Philipp Rösler (FDP) neuer Gesundheitsminister

Berlin - 23.10.2009, 18:39 Uhr


Der neue Bundesgesundheitsminister heißt Dr. Philipp Rösler. Der 36-jährige Arzt ist zurzeit niedersächsischer Wirtschaftsminister.

Die Spekulationen um die Nachfolge von Ulla Schmidt hatten sich in den letzten Tagen zugespitzt. Als neue Gesundheitsministerin war insbesondere Ursula von der Leyen (CDU) gehandelt worden. Auch Josef Hecken (CDU), zurzeit Präsident des Bundesversicherungsamtes (BVA) und für Apotheker wegen seiner dubiosen Rolle bei der Erteilung der Saarbrücker DocMorris-Fremdbesitzapotheke ein rotes Tuch, hatte immer wieder Interesse am Ministeramt angemeldet. Dass jetzt Rösler auf den Thron gehoben werden soll, ist nicht zuletzt seinem Geschick bei den laufenden Koalitionsverhandlungen zu verdanken. Für die FDP hat er erfolgreich den schwarz-gelben Gesundheitskompromiss ausgehandelt.

Röslers Lebenslauf ist ungewöhnlich, seine politische Karriere beeindruckend: 1973 in Vietnam geboren wurde Rösler als Baby von einem deutschen Ehepaar adoptiert. Als er vier Jahre alt war, trennten sich die Eltern. Rösler blieb bei seinem Vater, einem Berufssoldaten. 1992 trat Rösler in die Bundeswehr ein, wurde Sanitätsoffizier und studierte Medizin in Hannover.

Rösler ist seit 1992 Mitglied der FDP und führte bereits vier Jahre später die Jungen Liberalen Niedersachsen. 2003 wurde der gleichermaßen smarte wie durchsetzungsstarke Jungpolitiker Vorsitzender der FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag und 2006 Landesvorsitzender der FDP Niedersachsen. Erst im Februar 2009 hatte Rösler das Amt des niedersächsischen Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie des stellvertretenden Ministerpräsidenten übernommen - in dem Ressort ist er der jüngste Minister in Deutschland. Noch bevor Rösler sein Ministeramt im Land angetreten hatte, überraschte er mit dem Gedanken an seinen Abschied aus der Politik: „Mit 45 ist Schluss.“ Das sind noch neun Jahre - immerhin ein Jahr mehr als seine Vorgängerin im Bundesgesundheitsministerium im Amt war…


dpa/Dr. Christian Rotta