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Koalitionsverhandlungen
Union und FDP auf dem Weg in ein neues Finanzierungssystem
Nach zähen Verhandlungen haben sich die künftigen Koalitionspartner von CDU, CSU und FDP in der Nacht zum Freitag auf ihr gesundheitspolitisches Regierungsprogramm verständigen können.
„Wir haben lange und hart verhandelt – mit einem ausgesprochen guten Ergebnis“, erklärte die CDU-Verhandlungsführerin Ursula von der Leyen am Freitagvormittag in Berlin. Künftig werde das GKV-System „nachhaltiger, gerechter und transparenter“. FDP-Verhandlungsführer Philipp Rösler zeigte sich überzeugt, den Weg in ein „robustes System“ gefunden zu haben, das „nicht alle drei Jahre reformiert werden muss“. Auch Barbara Stamm (CSU) zeigte sich mit dem Erreichten zufrieden: Es bleibe bei einer sozialen Versicherung mit sozialem Ausgleich.
Im kommenden Jahr wird sich zunächst nichts am bestehenden System ändern. Der einheitliche Beitragssatz soll ebenso stabil bleiben, wie an der Ein-Prozent-Klausel für die Zusatzbeiträge nicht gerüttelt wird. Das im kommenden Jahr erwartete Defizit von 7,4 Mrd. Euro soll nicht allein den Versicherten aufgebürdet werden, sondern vom Steuerzahler übernommen werden. Doch langfristig wollen die Koalitionäre „eine Ordnung mit mehr Beitragsautonomie, regionalen Differenzierungsmöglichkeiten und einkommensunabhängigen Arbeitnehmerbeiträgen, die sozial ausgeglichen werden“. Die Regierungskommission, die zu Beginn der Legislaturperiode eingesetzt werden soll, hat nun den Auftrag, möglichst rasch die nötigen Schritte für den Übergang in dieses neue Finanzierungssystem festzulegen. Im Jahr 2011 könnten diese Pläne von der Leyen zufolge in die Tat umgesetzt werden.
Die CDU-Politikerin betonte, dass der neue Sozialausgleich, den künftig alle tragen sollen, weitaus fairer und gerechter sei als der gegenwärtige, der nur innerhalb der GKV von den kleinen und mittleren Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze getragen werde. Stamm verwies darauf, dass das neue System nicht zwangläufig auf ein Prämiensystem abziele; es gehe vielmehr darum, den Kassen die Beitragsautonomie zurückzugeben.
Heute Nachmittag kommt die große Koalitionsrunde erneut zusammen um die letzten offenen Fragen zu klären. Bis Samstag soll der Koalitionsvertrag stehen, damit er bis zum 26. Oktober auf den Parteitagen abgesegnet werden kann.
Berlin - 23.10.2009, 16:46 Uhr