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Apothekerkammer Bremen warnt
Gefährliche Kräutermischungen im Internet
Pflanzlich heißt nicht immer harmlos: Wer derzeit Kräutertees aus ominösen Online-Quellen bezieht, muss mit gefährlichen Nebenwirkungen rechnen. Davor warnt die Apothekerkammer Bremen in einer aktuellen Pressemitteilung. Erst kürzlich
"Auch wenn die Kräutertees aus dem Internet nur pflanzliche Stoffe enthalten, bedeutet das nicht automatisch, dass sie ungefährlich sind“, sagt Dr. Isabel Justus, Geschäftsführerin der Apothekerkammer Bremen. Es komme immer auch auf die Kombination der Wirkstoffe und deren Dosis an. Einheimische Kräuter wie Jacobskraut, Huflattich, Pestwurz oder Beinwell enthielten beispielsweise Pyrrolizidin-Alkaloide, die bei entsprechender Menge zu schweren Leberschäden führen könnten.
Kritisch sieht die Apothekerkammer auch das Angebot von Kräutertees im Supermarkt und in Drogerien. Die als Arzneimittel deklarierten Tees seien dort lediglich nach lebensmittelrechtlichen Vorschriften überprüft. „Das Zentrallabor deutscher Apotheker konnte hier in diversen Kräutermischungen mit Ginkgo-Blättern große Mengen an gesundheitsschädlicher Ginkgolsäure feststellen“, weiß Justus. Vor allem Kräutermischungen auf Märkten seien teilweise gänzlich unkontrolliert, Risiken und Nebenwirkungen deshalb nur schwer einschätzbar.
„Nur wer Arzneitees aus einer Apotheke bezieht, läuft nicht Gefahr, lebensgefährliche Inhaltsstoffe zu konsumieren“, weiß die Geschäftsführerin. Arzneitees in Apotheken entsprächen dem Europäischen Arzneibuch und seien durch aufwändige Laborkontrollen auf mögliche Schadstoffe und Pestizide geprüft. Zudem seien Anzahl und Gehalt an Wirkstoffen streng kontrolliert, ebenso wie auf den Verpackungen Einsatzbereich, Wirkung und Gegenanzeichen gekennzeichnet seien.
Wer Kräutertees kauft, sollte außerdem stets auf die Art der Verpackung achten: Sind die Teebeutel einzeln eingeschweißt, werden die wertvollen ätherischen Öle bewahrt. Frisch abgekochtes Wasser töte zudem eventuelle Keime und löse die Inhaltsstoffe am besten. „Dennoch sollten Arzneitees nicht dauerhaft, also nicht länger als sechs Wochen getrunken werden“, warnt Justus. Schließlich seien diese immer noch eine Variante der Krankheitsbehandlung und deshalb wie ein Medikament anzusehen.
Bremen - 03.11.2009, 11:40 Uhr