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Gesundheitsausschuss
Schweinegrippe am Scheitelpunkt?
Bei der Verbreitung der Neuen Influenza A (H1N1) ist in Deutschland möglicherweise ein Scheitelpunkt erreicht. Dies erklärte der Präsident des Robert-Koch-Institutes (RKI), Jörg Hacker, in einer Sitzung des Gesundheitsausschusses.
Wie Hacker am 2. Dezember berichtete, wurden bislang insgesamt 172.000 Infektionsfälle gemeldet. Während es in der vergangenen Woche gut 23.000 Fälle gewesen seien, habe diese Zahl in der Woche davor noch bei 33.000 gelegen. Hacker zufolge deuten die Zahlen darauf hin, dass der „Gipfel des Geschehens“ möglicherweise erreicht sei. Dies gelte insbesondere für Bayern. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sei dagegen noch eine Zunahme der Infektionen zu verzeichnen.
Bis letzten Dienstagnachmittag waren in Deutschland insgesamt 66 Todesfälle von Schweinegrippe-Infizierten gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle seien Risikofaktoren wie Vorerkrankungen hinzugekommen, betonte Hacker. Insgesamt würden zumeist milde Krankheitsverläufe verzeichnet.
Der bisherige Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Johannes Löwer, schloss nicht aus, dass eine weitere Welle kommen könne. Er verwies darauf, dass auch vergangene Pandemien in mehreren Wellen abgelaufen seien. Die Zahl der in Deutschland bislang erfolgten Impfungen gegen die Neue Influenza bezifferte Löwer auf „grob geschätzt“ etwa zwei Millionen. Nebenwirkungen seien in 660 Fällen gemeldet worden.
Auch die Bundesregierung gibt keine Entwarnung. Sie rechnet in den kommenden Wochen mit einem weiteren Anstieg der Infektionen, der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle.
Berlin - 02.12.2009, 14:40 Uhr