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Infektionskrankheiten
Klebrige Bakterien
Bakterien müssen sich zunächst an die Oberfläche ihrer Wirtszellen binden, um ihre Wirkung zu entfalten. Jetzt wollen Kieler Wissenschaftler die molekularen Mechanismen beim "Andocken"
Bakterien müssen sich zunächst an die Oberfläche ihrer Wirtszellen binden, um ihre Wirkung zu entfalten. Dazu besitzen die meisten Arten so genannte Fimbrien, haarähnliche Fäden von einem bis zwei µm Länge. Die Enden dieser Fimbrien bleiben an den Glykosiden der Wirtszellen haften. So sind sie gegen das Wegspülen durch Blut oder ähnliche Sekrete geschützt und können ungehindert mit der Vermehrung beginnen.
Welche Mechanismen dazu führen, dass die Fimbrien an der komplexen Oberfläche der Wirtszellen hängen bleiben, ist bisher nicht bekannt. Bei der neuen Methode geht es darum, die Zuckeroberfläche von Zellen auf Testplatten künstlich herzustellen. Die synthetische Oberfläche erlaubt es, einzelne Parameter zu kontrollieren und so die Bedingungen für ein Verkleben von Zelle und Bakterium zu simulieren. Nachdem die Zuckeroberfläche hergestellt ist, werden speziell präparierte Bakterien aufgebracht, die entweder fluoreszieren oder durch eine grünliche Färbung sichtbar werden. So lässt sich feststellen, unter welchen Bedingungen die Bakterien am besten haften und wie Moleküle geschaffen sein sollten, um antibakteriell zu wirken.
Quelle: Hartmann, M., et al.: Chem. Commun. 2010; 46: 330-332. Online-Vorabpublikation; DOI: 10.1039/b922525k.
21.12.2009, 07:00 Uhr