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Asthma bronchiale und Schwangerschaft
Fehlbildungen nach Inhalation hoch dosierter Corticosteroide
Inhalative Corticosteroide zählen auch in der Schwangerschaft bei Asthmatikerinnen zur Therapie der Wahl. Sie gelten als sicher. So ist
Für die Kohortenstudie wurden die Daten von 13.280 Asthmatikerinnen ausgewertet, die in der Zeit von 1990 bis 2002 in Kanada entbunden haben. Dazu wurde verglichen, wie sich der Gebrauch von niedrig dosierten (> 0 bis 1000 μg/ Tag, Beclometason Dipropionat-Chlorofluorocarbon-Äquivalent, n = 4392) und hochdosierten inhalativen Corticosteroiden (>1000 μg/Tag, n = 154)) während des ersten Trimenons im Vergleich zu keiner Corticoidinhalation auf die Neugeborenen ausgewirkt hat.
Die Autoren identifizierten 1257 Kinder (9,5%) mit einer angeborenen Fehlbildung. Bei einer täglichen Corticoidinhalation von mehr als 1000 μg war das Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zur Inhalation von niedrigeren Dosierungen signifikant um 63% erhöht. Dagegen war das Risiko für Fehlbildungen bei Frauen, die im ersten Trimenon Corticosteroide in niedriger Dosierung (unter 1000 μg/Tag) inhaliert hatten, im Vergleich zu den Asthmatikerinnen, die keine Corticoide angewendet hatten, nicht erhöht.
Die Fehlbildungsrate liegt mit 9,5% deutlich über der normalen, die in einer Größenordnung von etwa 2 bis 5 % angegeben wird. Da in der Studie nur Asthmatikerinnen untereinander und nicht mit gesunden Frauen verglichen wurden, ist nicht auszuschließen, dass die Asthmaerkrankung an sich schon mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko einhergeht.
Die Studienergebnisse legen nahe, inhalative Corticosteroide in der Schwangerschaft in der niedrigst möglichen Dosierung anzuwenden.
Quelle:
Informationen zu Beclometason: Pharmakovigilanzzentrum für Embryonaltoxikologie, Berlin, www.embryotox.de
Stuttgart - 22.12.2009, 10:25 Uhr