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Pille danach
Jetzt in Österreichs Apotheken rezeptfrei erhältlich
Seit Mitte Dezember ist in Österreichs Apotheken ein Notfallkontrazeptivum („Pille danach“) unter dem Namen „Vikela“ ohne Rezept erhältlich. Wie die Österreichische Apothekerzeitung berichtet, wurde das Präparat
Der Beschluss sei nach Prüfung vorliegender Gutachten einstimmig erfolgt. Mit der Freigabe des Präparats „Vikela“ erhielten die Apotheken ein Info-Schreiben des Gesundheitsministeriums, mit dem die Apotheken gebeten werden, die Patientinnen umfassend zu informieren. Beispielsweise sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass ein Notfallkontrazeptivum keinesfalls eine reguläre Verhütungsmethode ersetze. Es solle außerdem eine Kontrolle durch einen Gynäkologen nachdrücklich empfohlen werden.
Das Präparat muss innerhalb von maximal 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Patientin müsse also nicht „um zwei Uhr früh zur Apotheke hetzen“, so der Gynäkologe Professor Frigo, es reiche aus, „alles gemütlich am nächsten Morgen zu erledigen“. Er betonte, dass die „Pille danach“ für den Notfall gedacht sei und deren Einnahme auf keinen Fall zur Routine werden dürfe.
Die Österreichische Apothekerkammer spricht sich dafür aus, dass ein Bezug des Präparats auch für eine Anwenderin unter 14 Jahren ohne Probleme möglich sein sollte. Vikela sei ausdrücklich für Frauen „aller Altersgruppen“ rezeptfrei gestellt worden.
Der Österreichische Gesundheitsminister Alois Stöger bezeichnete die Rezeptfreistellung der „Pille danach“ als wichtiges frauenpolitisches Anliegen, für das er sich aus Überzeugung eingesetzt habe. In Österreich geht man von 30.000 bis 40.000 Abtreibungen pro Jahr aus. ES sei für die Beteiligten viel schonende, wenn sie bis zum letzten Zeitpunkt eine ungewollte Schwangerschaft verhüten könnten, so der Gesundheitsminister.
In Deutschland liegt die Entscheidung über eine Freigabe der "Pille danach" ohne Rezept derzeit auf Eis. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.
Wien - 05.01.2010, 13:10 Uhr