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Osteoporose
Meeresforscher messen die Knochendichte
Die Früherkennung der Osteoporose könnte mit einer neuen, nicht-invasiven Methode verbessert werden. Das von Kieler Meeresforschern entwickelte Analyseverfahren dient
Eine Osteoporose kann bei frühzeitiger Erkennung und Therapie wirkungsvoll aufgehalten werden. Häufig ist die Früherkennung dieser Krankheit ein Problem, da hierfür aufwändige Untersuchungen der Knochen notwendig sind. Kieler Meeresforscher am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften sind quasi nebenbei auf eine neue Methode gestoßen, die eine Früherkennung wesentlich vereinfachen könnte.
Ausgangspunkt sind Isotopenmessungen verschiedener Elemente, wie sie am Kieler Institut durchgeführt werden, um die Geschichte der Ozeane zu untersuchen. Dabei werden Proben aus den Sedimenten der Ozeane in Massenspektrometern analysiert. Das Verhältnis verschiedener stabiler Metallisotope ist ein wichtiger Indikator für Klimaparameter, zum Beispiel die Temperatur.
Unter anderem wird dabei auch Calcium untersucht, das im Körper für die Knochenstabilität entscheidend ist. Die Meeresforscher können die Isotopenverhältnisse des Calciums präzise messen. Solche Verhältnisse lassen Rückschlüsse auf Störungen des menschlichen Calciumkreislaufes zu, wie sie beispielsweise durch Störung der Nierenfunktion oder durch die Demineralisation der Knochen verursacht werden.
Vereinfacht lässt sich sagen, dass das Ausscheiden „schwerer“ Calcium-Isotope auf einen Mangelzustand hinweist, das Ausscheiden „leichter“ Calcium-Isotope auf einen Wachstumsprozess. Hierfür müsste lediglich der menschliche Urin auf diese Parameter hin untersucht werden, ohne dass ein körperlicher Eingriff in Knochen oder Blut notwendig ist. Erste Pilotversuche sind nach Angaben der Kieler Forscher vielversprechend abgelaufen und müssten jetzt in einer groß angelegten klinischen Studie fortgesetzt werden.
Quelle: Heuser A, Eisenhauer A. Bone 2009, DOI: 10.1016/j.bone.2009.11.037.
Kiel - 11.01.2010, 06:55 Uhr