Pharmagroßhandel

Anzag freut sich über Rückgang des Direktgeschäfts

Berlin - 14.01.2010, 11:47 Uhr


Trotz Wirtschaftskrise vermeldet die Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2010 eine Umsatzsteigerung um 6,4 Prozent. Insbesondere freut sich der Pharmagroßhändler über einen Rückgang der Direktbelieferungen.

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010 (1. September bis 30. November 2009) konnten die Umsatzerlöse im Konzern um 63,4 Mio. Euro auf 1.052,7 Mio. Euro gesteigert werden. Der Rohertrag wuchs um 5,4 Prozent auf 64,4 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 1,5 Mio. Euro auf 7,1 Mio. Euro.

Trotz des weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds ist der deutsche Arzneimittelmarkt in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2010 um 5,5 Prozent gewachsen (Vorjahr: 2 Prozent). Die verschreibungspflichtigen Arzneimittel erwiesen sich dabei als Wachstumstreiber: Hier stieg das Marktvolumen um 6,4 Prozent. Der Umsatz im Markt für apothekenpflichtige Arzneimittel ging dagegen um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Mit einem Umsatzanstieg von 7 Prozent wuchs der Markt des pharmazeutischen Großhandels dabei überproportional zum Apothekenmarkt. Der Grund dafür liegt in einem Rückgang der Direktbelieferungen durch die Industrie. Dazu hat insbesondere die 15. Novelle des Arzneimittelgesetzes beigetragen, mit der ein öffentlicher Versorgungsauftrag und ein Belieferungsanspruch des Großhandels eingeführt wurden. Der Anteil des Direktgeschäfts am Gesamtmarkt lag im Berichtzeitraum bei nunmehr 16,6 Prozent nach 17,7 Prozent im Vorjahreszeitraum.

„Der Rückgang der Direktbelieferungen gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus“, sagte der Vorstandsvorsitzende der ANZAG Dr. Thomas Trümper. „Seit Inkrafttreten der Novelle hat sich bestätigt, dass viele Apotheken die Belieferung durch den Pharmagroßhandel bevorzugen, weil sie effizienter und insgesamt kostengünstiger ist als die Direktbelieferung“.

Das erklärte Ziel der Anzag für das laufende Geschäftsjahr lautet, die Marktposition im deutschen Großhandelsmarkt zu festigen. Dabei setze das Unternehmen weiterhin auf die Partnerschaft zur selbstständigen Apotheke – vor allem mit seinem Kooperationsmodell vivesco.


Kirsten Sucker-Sket