Gesundheitspolitik

Singhammer: Pick-up Stellen schnell begrenzen

Berlin - 19.01.2010, 15:40 Uhr


Noch in diesem Sommer will die Regierungskoalition prüfen, ob die Pick-up-Stellen für Arzneimittel auf das rechtlich unvermeidbare Mindestmaß begrenzt oder vielleicht sogar abgeschafft werden können. Dies kündigte der Fraktionsvize der Union, Johannes Singhammer, im Gespräch mit DAZ.online an.

Zudem werde die Bundesregierung ebenso rasch Maßnahmen ergreifen, um den Arzneimittelbereich zu deregulieren und die Daueraufgabe der Ausgabenbegrenzung bei den Arzneimitteln in den Griff zu bekommen. In den Koalitionsfraktionen würden derzeit alle denkbaren Wege geprüft. Laut Singhammer prüfen die Gesundheitspolitiker der Koalition z.B., ob den Krankenkassen bei patentgeschützten Arzneimitteln das Recht auf Preisverhandlungen mit den Pharmaherstellern eingeräumt werden soll. Entscheidungen seien noch nicht getroffen, sagte Singhammer. Aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen habe sich das Instrument der Rabattverträge bewährt. Singhammer: "Wir müssen aber darauf achten, dass mittlere und kleinere Generikahersteller nicht vom Markt verschwinden und dass für die Apotheker die Verträge transparenter und besser anwendbar werden."

Zu den vordringlichen Aufgaben der christlich-liberalen Gesundheitspolitik zählten Maßnahmen zur Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung auf dem Lande. Mit neuen Anreizsystemen müsse versucht werden, den wachsenden Ärztemangel auf dem Lande zu begegnen. Z.B. könnten junge Ärzte nach dem Studium einen Anreiz erhalten, einige Jahre in ländlichen Regionen in Arztpraxen zu arbeiten.

Dritter Punkt des von der Koalition als vordringlich erachteten Maßnahmenpaketes sind laut Singhammer Fragen des Versicherungsrechts und des Wettbewerbs. Singhammer zu DAZ.online: "Alle drei Punkte sind so im Koalitionsvertrag verabredet. Jetzt wollen wird rasch handeln."


Lothar Klein