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Karl Lauterbach
Apotheker sollten sich EU-Wettbewerb stellen
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, hat die deutschen Apotheker gewarnt, sich durch das Urteil der Europäischen Gerichtshofes zum Fremdbesitzverbot in Sicherheit wiegen zu lassen. Er glaube nicht, „dass dieses Urteil allzu lange Bestand haben wird“, sagte er gegenüber DAZ.online.
Es werde in absehbarer Zeit erneut Bestrebungen geben, den deutschen Apothekenmarkt, „einen der lukrativsten in Europa“, für den Wettbewerb zu öffnen. Das Urteil gebe den deutschen Apothekern nur das Recht, „ihren Sonderweg eine gewisse Zeit fortzusetzen“, sagte Lauterbach gegenüber DAZ.online. Die Apotheker sollten sich dadurch nicht „in falscher Sicherheit wiegen lassen“.
Der SPD-Politiker rät den deutschen Apothekern, sich dem europäischen Wettbewerb zu stellen und ihm etwas Positives abzugewinnen. Es sei unabwendbar, dass das Apothekengeschäft immer mehr ein europäisches Geschäft werde. Wer versuche, den Wettbewerb abzublocken, gewinne höchstens etwas Zeit, warnte Lauterbach. Das habe den Nachteil, „dass andere vorpreschen, sich vorbereiten, investieren“. Wer sich abschotte, habe langfristig gegenüber seinen europäischen Konkurrenten einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Er glaube, dass dieser Weg „sogar zum Nachteil für die deutschen Apotheker gereicht“.
Lauterbach forderte die Apotheker auf, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und verlangte von der Bundesregierung, das Apothekenrecht zu entrümpeln, zu liberalisieren, um dem Apotheker im Wettbewerb „größeren Freiraum“ einzuräumen.
Das vollständige Interview mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Professor Karl Lauterbach, lesen Sie in der nächsten Apotheker Zeitung, der Montagsausgabe der DAZ.
21.01.2010, 11:34 Uhr