Gesetzliche Krankenversicherung

Lauterbach: Welle von Zusatzbeiträgen rollt im Sommer

Berlin - 21.01.2010, 10:26 Uhr


Noch in diesem Sommer sieht der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagfraktion, Karl Lauterbach, eine Welle von Zusatzbeiträgen auf die gut 70 Millionen GKV-Versicherten zurollen. Im DAZ.online-Interview sagte er: „Angesichts der ungebrochenen Kostendynamik sprechen wir nur noch über Monate. Nach der NRW-Landtagwahl gibt es kein Halten mehr.“

Da bis jetzt keine Sparaktivitäten der christlich-liberalen Bundesregierung zu erkennen seien, „werden wir vor dem Sommer die ersten großen Kassen sehen, die Zusatzbeiträge erheben müssen.“ 

Zur Ausgabedämpfung insbesondere bei den hochpreisigen neuen Arzneimitteln, fordert Lauterbach im DAZ.online-Interview die Einführung eine „4. Hürde“, einer strengen Kosten-Nuzen-Bewertung. Aber auch mithilfe der Rabattverträge für Generika gebe es noch Möglichkeiten für weitere Preissenkungen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

„Nachvollziehbar“ nannte Lauterbach die Existenzsorgen kleinerer und mittlerer Generikahersteller bei steigendem Preisdruck. Die Politik müsse sich aber entscheiden zwischen einer guten und effizienten Arzneimittelversorgung für die Patienten oder Förderpolitik für Generikahersteller. Lauterbach: „Aus meiner Sicht ist der primäre Kunde der Politik der Versicherte und Patient und nicht so sehr der Pharmahersteller.“


Lothar Klein


Das könnte Sie auch interessieren

Arzneimittel-Versandhandel

ABDA will nicht mit Lauterbach verhandeln

 GKV-Finanzstabilisierungsgesetz 

Viel Abstimmungsbedarf beim geplanten Spargesetz

Der EU-Abgeordnete Peter Liese kämpft gegen Lieferengpässe und sieht die Politik in der Pflicht

„Mehr Rückendeckung für Apotheker“