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Fremdbesitz bei Apotheken
Lauterbach will Apotheken-Ketten
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, warnt die deutschen Apotheker davor, sich durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum Fremdbesitzverbot bei Apotheken in Sicherheit zu wiegen. In einem Interview mit der AZ
Die Bundesregierung fordert Lauterbach auf, die bestehenden apothekenrechtlichen Regelungen zu „liberalisieren“. Dadurch könnte den Apotheken in Deutschland, „im Wettbewerb ein größerer Freiraum eingeräumt werden". Abermals zeigt sich der SPD-Politiker in dem Interview als vehementer Gegner des bestehenden Fremdbesitzverbotes bei Apotheken und stellt sich damit in Gegensatz zu – zumindest bislang vertretenen - apothekenpolitischen Grundsätzen seiner Partei. Noch im Jahre 2008 hatte sich die SPD im Bundestag unisono gegen die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes ausgesprochen. Auch vor dem Europäischen Gerichtshof waren die Stellungnahmen des damals SPD-geführten Bundesgesundheitsministerium eindeutig gegen Apotheken-Ketten gerichtet. Ulla Schmidt hatte sich nachdrücklich für die Unabhängigkeit inhabergeführter öffentlicher Apotheken ausgesprochen und das Apotheken-Urteil des EuGH begrüßt. Für Lauterbach handelt es sich beim apothekenrechtlichen Fremdbesitzverbot in Deutschland dagegen um einen „Sonderweg“. Dass auch für die weit überwiegende Mehrzahl der europäischen Apotheken außerhalb Deutschlands Fremdbesitzverbote und/oder Niederlassungsbeschränkungen gelten, lässt der umtriebige Gesundheitspolitiker nicht gelten: Er möchte das deutsche Apothekenrecht „entrümpeln“ und deregulieren.
Berlin - 25.01.2010, 09:20 Uhr