Arzneimittel zu Lasten der GKV

Packungszahl 2009 stagnierte

Berlin - 03.02.2010, 11:45 Uhr


Die Zahl der zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgegebenen Arzneimittelpackungen ist im Jahr 2009 verglichen mit 2008 konstant geblieben. Auch die Zahl der von Ärzten ausgestellten Rezepte stagnierte.

Mit +0,2 Prozent erhöhte sich die Gesamtzahl der zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgegebenen Arzneimittelpackungen nur unmerklich auf 736 Millionen Packungen. Die Zahl der von Ärzten ausgestellten Rezepte lag mit einer marginalen Veränderung von + 0,1 Prozent bei 450 Millionen GKV-Rezepten. 

Die Ausgaben der GKV für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) stiegen 2009 - wie von Kassen und Ärzten prognostiziert - dagegen um 5,9 Prozent auf 27,3 Mrd. Euro (inkl. Mwst.). Diese Wachstumsrate liegt laut ABDA im Rahmen der Planungen von GKV-Spitzenverband und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV). Im Zuge ihrer Rahmenvorgaben nach § 84 SGB V hatten die beiden Partner für 2009 einen Anstieg der GKV-Arzneimittelausgaben von zunächst 6,6 Prozent, später von 5,6 Prozent eingeplant. Die Steigerung ist fast ausschließlich auf die so genannte Strukturkomponente zurückzuführen. Vom Ausgabenzuwachs profitieren im Wesentlichen die Hersteller von patentgeschützten Arzneimitteln. Das Apothekenhonorar stagnierte dagegen entsprechend der Zahl der abgegebenen Arzneimittel.

In den oben genannten Zahlen sind die Einsparungen der GKV durch Rabattverträge nach § 130a Abs. 8 SGB V nicht enthalten. Alle gesetzlichen Krankenkassen haben inzwischen Rabattverträge mit Herstellern geschlossen. Die Einsparvolumina werden jedoch nicht zeitnah veröffentlicht, sodass nur bei den Kassen aktuelle Informationen zur erzielten Einsparhöhe und damit zu ihren tatsächlichen Arzneimittelausgaben vorliegen. Pro Jahr ist der ABDA zufolge kassenübergreifend allerdings von Einsparungen in Milliardenhöhe auszugehen.


Dr. Beatrice Rall