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Molekularbiologie
Wolf-Preis für Axel Ullrich
Der Biochemiker Axel Ullrich erhält den Wolf-Preis 2010 für Medizin. Die in Jerusalem ansässige Wolf Foundation würdigt damit seine molekularbiologischen Forschungen zum Wachstum maligner Tumoren, die zur Entwicklung der
Prof. Dr. Axel Ullrich (s. Foto) ist Direktor der Abteilung Molekularbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried und erforscht insbesondere die Rolle der Rezeptor-Tyrosinkinasen beim Wachstum maligner Tumoren. Rezeptor-Tyrosinkinasen sind in der Zellmembran lokalisiert. Sie werden durch Hormone oder Wachstumsfaktoren stimuliert und aktivieren dann ihrerseits durch die Phosphorylierung von Proteinen im Zytosol bestimmte Signalwege zum Zellkern. Dadurch beeinflussen sie die Genexpression, sodass die Zelle beispielsweise Proteine synthetisiert, die das Wachstum der Tumoren fördern; dies geschieht insbesondere durch die Bildung von Gefäßen (Angiogenese), über die die Tumorzellen mit Nährstoffen versorgt werden.
Die Rezeptor-Tyrosinkinasen, die auf verschiedenen Zelltypen vorkommen, unterscheiden sich voneinander. Sie lassen sich selektiv sowohl durch Makromoleküle wie den monoklonalen Antikörper Trastuzumab als auch durch kleine Moleküle wie Sunitinib hemmen. Die präklinische Erforschung dieser beiden Arzneistoffe ist im Wesentlichen Ullrich und seiner Arbeitsgruppe zu verdanken.
Der Wolf-Preis wurde von dem in Hannover geborenen jüdischen Unternehmer und Diplomaten Ricardo Wolf (1887-1981) gestiftet und wird seit 1978 in sechs Disziplinen für „Verdienste zum Wohle der Menschheit und freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern“ vergeben. Er ist jeweils mit 100.000 Dollar dotiert zählt nach dem Nobelpreis weltweit zu den renommiertesten Preisen in den Naturwissenschaften. In der Begründung der Jury für die Verleihung des Preises an Axel Ullrich heißt es: „Prof. Ullrich gehört zu einer kleinen Gruppe von Grundlagenforschern, deren Arbeit nicht nur wissenschaftlichen Einfluss hat, sondern Millionen Patienten mit chronischen Krankheiten hilft.“
Präsident Shimon Peres überreicht die diesjährigen Wolf-Preise am 13. Mai 2010 in der Knesset, dem Israelischen Parlament in Jerusalem.
Quelle:
www.biochem.mpg.de/news/pressroom/pdf_documents_de/PM_Wolf_Foundation.pdf
Jerusalem - 12.02.2010, 12:31 Uhr