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Biopharmazeutische Technologie
DNAzym gegen Neurodermitis
Wissenschaftler von der Fachhochschule Gießen-Friedberg, der Philipps-Universität Marburg haben mit dem Marburger Biotechnologieunternehmen Sterna Biologicals einen Wirkstoff entwickelt, der
Neurodermitis ist eine schubweise auftretende chronische Entzündungskrankheit der Haut. Von ihr sind in Deutschland etwa drei Millionen Menschen, darunter überdurchschnittlich viele Kinder, betroffen. Symptome der Neurodermitis sind eine besonders empfindliche und trockene Haut verbunden mit einem starken Juckreiz. Krankheitsursache ist eine allergische Abwehrreaktion des Körpers gegen prinzipiell harmlose Stoffe wie Nahrungsmittel, Hausstaub oder Blütenpollen. Aktuelle Therapien behandeln mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie zum Beispiel Cortison nur die Symptome der Krankheit, können sie aber nicht heilen.
Sterna Biologicals hat nun einen Wirkstoff entwickelt, mit dem eine ursächliche Therapie Erfolg versprechend scheint. Hierbei handelt es sich um ein DNAzym, ein enzymatisch wirksames DNA-Molekül, das die Erkrankung an den zellulären und molekularen Wurzeln direkt angreifen soll. Erste Untersuchungen in krankheitsnahen experimentellen Systemen haben bereits positive Effekte des Wirkstoffes aufgezeigt.
Die Aufgabe im aktuellen Forschungsprojekt besteht darin, auf der Grundlage des neuartigen DNAzym-Wirkstoffs ein klinisches Prüfmuster zu entwickeln, das als Basis für toxikologische und klinische Studien dienen kann. Ziel ist es, eine Formulierung zu finden, die möglichst große Mengen der aktiven Substanz an den Wirkort in der Haut transportiert. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Salbe oder ein Spray handeln. Das Institut für Biopharmazeutische Technologie wird verschiedene innovative Trägersysteme vergleichen und anpassen. Die Eindringtiefe des Wirkstoffs in die Haut werden die Forscher mit bildgebenden Verfahren und fluoreszenzmarkiertem DNAzym veranschaulichen. Außerdem sollen der Einfluss unterschiedlicher penetrationsfördernder Substanzen wie zum Beispiel Lecithin, Lanolin oder Bienenwachs und die Langzeitstabilität der entwickelten Formulierungen untersucht werden.
Quelle: Pressemitteilung der Fachhochschule Gießen-Friedberg, 5. Februar 2010.
Gießen-Friedberg/ Marburg - 17.02.2010, 07:00 Uhr