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Avastatin versus Lucentis
Krankenkassen wollen klinische Studie finanzieren
Erstmals in ihrer Geschichte wollen Krankenkassen eine klinische Studie finanzieren – um möglicherweise Kosten einzusparen. Dabei geht es um einen Vergleich der Medikamente
Obwohl 2007 das Präparat Lucentis zur Therapie der AMD zugelassen wurde, ist weiterhin das für diesen Zweck nicht zugelassene, aber wirksame Krebsmedikament Avastin im Einsatz. Die Krankenversicherungen haben mit etwa 90 Prozent der deutschen Augenärzte Verträge geschlossen, denen zufolge sie die Behandlung von AMD-Patienten pauschal vergüten, egal welches Medikament der Arzt verabreicht. Dabei macht der Arzt nur dann einen Gewinn, wenn er das erheblich preiswertere Avastin anwendet. Nicht zuletzt wegen potenzieller Nebenwirkungen von Avastin wurde diese Praxis jedoch wiederholt kritisiert.
Da der Hersteller von Avastin, die Firma Roche, nichts unternimmt, dessen Zulassung zur AMD-Therapie zu erreichen, begann das Institut für Klinische Pharmakologie am Klinikum Bremen-Mitte (Leiter: Prof. Dr. Bernd Mühlbauer) 2008 eine Vergleichsstudie zwischen den beiden Präparaten: VIBERA (Prevention of Vision Loss in Patients With AMD by Intravitreal Injection of Bevacizumab and Ranibizumab). Nun planen die Krankenkassen, eine Stiftung zu gründen, um die VIBERA-Studie, an der derzeit etwa 120 Patienten teilnehmen, finanziell zu fördern. Dies wäre das erste Mal, dass deutsche Krankenkassen eine klinische Studie mitfinanzieren.
Quelle:
FAZ, 24. Februar 2010
Bremen - 25.02.2010, 12:03 Uhr