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Rabattverträge
Studie: Medikationswechsel beeinträchtigen die Patientengesundheit
Neue Ergebnisse einer Studie belegen: Wird bei den Indikationsgebieten Osteoporose und Funktionsstörungen der Schilddrüsen rabattvertragsbedingt das Arzneimittel gewechselt, gibt es deutliche Hinweise auf eine Verschlechterung
Dies ergaben weitere Untersuchungen des Marktforschungsinstituts IMS Health im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zur Frage, ob Arzneimittel-Rabattverträge einen Einfluss auf die Therapiequalität und den Versorgungsalltag von Patienten haben.
Bereits Anfang Februar stellte der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann im Rahmen eines Gespräches mit Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler die ersten Ergebnisse dieser Studie vor, die auf Compliance-Probleme und eine Beeinträchtigung des Therapieerfolgs durch Rabattverträge schließen lassen. In dieser ersten Studie ging es um Arzneimittel-Rabattverträge mit Lipidsenkern, Antidepressiva und Insulinen.
Diese Erkenntnisse haben den BAH nun veranlasst, medizinische Folgeschäden zu untersuchen und den Studienauftrag auch auf die ökonomischen Auswirkungen der Rabattverträge zu erweitern. Es soll dabei untersucht werden, welche zusätzlichen Kosten (kostspielige Untersuchungen, zusätzliche Medikationen, Krankenhausaufenthalte, Krankschreibungen, etc.) auf die Solidargemeinschaft der Versicherten zukommen. Nunmehr sei aber auch die Politik gefordert, zu erklären, was bei den Rabattverträgen Priorität hat – rein finanzielle Aspekte oder die Patientengesundheit, so der BAH in einer Pressemitteilung.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen überdies, so heißt es weiter, dass für einen Therapieerfolg die konkrete Verordnungsentscheidung des Arztes für ein bestimmtes Präparat unabdingbar ist. Dies deckt sich mit der Aussage einer Allensbach-Untersuchung aus 2009, wonach 76 % der Befragten die Medikationsentscheidung vom Arzt erwarten und nur 13 % diese auch einer Krankenkasse zutrauen.
Bonn - 02.03.2010, 12:11 Uhr