Arzneimittel

Generika sparen bis 2015 über 50 Milliarden Euro ein

Berlin - 08.03.2010, 11:16 Uhr


Die Sparreserven von Generika sind noch lange nicht ausgereizt. Der Branchenverband Pro Generika geht davon aus, dass wegen der bevorstehenden Patentabläufe bis zum Jahr 2015

Nach Angaben von Pro Generika konnte bereits im vergangenen Jahr die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) knapp 8 Milliarden Euro allein dadurch einsparen, dass Generika statt der patentfreien Erstanbieterprodukte eingesetzt wurden. Hinzu kämen 4,7 Milliarden Euro aus Preisanpassungen der patentfreien Erstanbieterprodukte, die auf dem Wettbewerbsdruck durch Generika und dem erst durch sie möglichen Festbetragssystem beruhten.

Wegen der bevorstehenden Patentabläufe werde sich diese Summe Jahr um Jahr erhöhen. Bis 2015 werde sie aller Voraussicht nach auf mindestens 10,9 Milliarden Euro steigen, erwartet Pro Generika. Bis 2015 laufen die Patente für insgesamt 168 Substanzen aus, auf die 2009 nach Apothekenverkaufspreis ein Umsatzvolumen von 8,4 Milliarden Euro entfiel.

Für seine Modellrechnung zog der Verband nach eigenen Angaben die Zahlen des unabhängigen Branchendienstleisters INSIGHT Health heran. Die Berechnung der Einsparsumme erfolgte auf der Basis der Ergebnisse der EU-Pharma-Sektorenuntersuchung (2009) und der Accenture Studie „Die Bedeutung der Generikaindustrie für die Gesundheitsversorgung in Deutschland" (2005).

Danach könnten die Krankenkassen bereits in diesem Jahr durch den Ablauf von Patenten auf insgesamt 26 Substanzen mit Generika zusätzliche Einsparungen von 228 Millionen Euro erzielen. Bis zum Jahr 2015 werde diese Summe durch weitere Patentabläufe und steigende Generikapenetration auf 2,9 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen. Kumuliert könnten sich die Krankenkassen auf zusätzliche Entlastungen in Höhe von durchschnittlich 8,8 Milliarden Euro jährlich einstellen. In nur fünf Jahren werde die GKV durch Generika direkt und indirekt um 52,7 Milliarden Euro entlastet, rechnet Pro Generika hoch.


Lothar Klein