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Körpergewicht und Lebenserwartung
Auch Dünne leben kürzer
Nicht nur Dicke haben eine verkürzte Lebenserwartung, sondern auch Menschen mit besonders niedrigem Body Mass Index. Unabhängig vom Körpergewicht entscheidet der Phänotyp
Diese Aussagen basieren auf Daten von fast 360.000 Menschen aus der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Frauen hatten in einer aktuellen Auswertung dieser Studie die geringste Mortalität bei einem BMI von 24,3, Männer bei einem BMI von 25,3. Ein erhöhtes Sterberisiko fand man in drei Gruppen: Menschen mit starkem Übergewicht, mit einem großen Taillenumfang, aber auch diejenigen mit einem Körpergewicht im unteren Normalbereich. Auffallend war, dass zwar Übergewicht an sich, unabhängig davon aber auch die Körperfettverteilung die Mortalität beeinflusste. Auch "teilschlanke“ Menschen mit einem günstigen BMI, aber hohem Taillenumfang hatten eine vergleichsweise kürzere Lebenserwartung. Als Erklärung verweisen die Forscher auf die metabolische Aktivität des inneren Bauchfetts.
Das Eingeweidefett fungiert nicht nur als Energiespeicher, sondern produziert in höherem Maße als subkutanes Fett proinflammatorische und stoffwechselaktive Botenstoffe. Diese fördern die Entwicklung verschiedener chronischer Krankheiten. Studienteilnehmer mit hohem BMI starben häufiger an Krebs- und Herz-Kreislaufkrankheiten, gemessen an Probanden mit mittlerem BMI. Teilnehmer mit einem niedrigen BMI starben häufiger an Erkrankungen der Atmungsorgane.
Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
18.03.2010, 06:47 Uhr