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Ratiopharm-Verkauf
Familienehre gerettet
Mit dem Verkauf des Ulmer Generikaherstellers Ratiopharm sieht der Alleinerbe der Merckle-Gruppe Ludwig Merckle nach einem monatelangen Bieterwettkampf die Familienehre gerettet. Beteiligte Banker und Berater zollten ihm für seine Leistung Respekt, da er mit dem Verkauf das geschafft hat, was ihm viele Ende 2008 nicht zugetraut haben: Die Entschuldung der Ratiopharm-Eignerin VEM Holding.
Der Alleinerbe des Merckle-Imperiums, Ludwig Merckle, hörte sich nicht an, was auf der Pressekonferenz zum Verkauf des Herzstücks aus dem Merckle-Imperium gesagt wurde. "Die Trennung von Ratiopharm ist ein schmerzvoller Schnitt für uns als Gründerfamilie. Auch wenn dies unumgänglich war, so bin ich dennoch zuversichtlich, dass dies eine gute Lösung ist. Ich glaube, dass der Zusammenschluss mit dem größten Generikahersteller weltweit es Ratiopharm ermöglichen wird, weiter zu wachsen und erfolgreich zu sein", ließ er sich lediglich per Mitteilung zitieren. Für die Familie ist Ratiopharm unter all den Beteiligungen, die Ludwigs Vater Adolf zu einem riesigen Konglomerat aufgebaut hat, immer etwas Besonders gewesen.
Beteiligte Banker und Berater zollten Merckle für seine Leistung Respekt: "Ludwig Merckle hat den Verkauf entscheidend vorangetrieben. Er kann stolz auf sich sein und wird heute Nacht wahrscheinlich richtig gut schlafen", sagte ein beteiligter Banker. Mit dem Verkauf habe die Vermögensverwaltung VEM auf einen Schlag ihre Schulden getilgt. Auch die Verbindlichkeiten der VEM beim zur Merckle-Gruppe gehörenden Pharmagroßhändler Phoenix seien damit vom Tisch, erklärte Hans-Joachim Ziems, der als Geschäftsführer der bisherigen Ratiopharm-Eignerin VEM den Verkaufsprozess leitete. Auf dem Höhepunkt der Finanzschwierigkeiten der Dachgesellschaften VEM und Spohn Cement hatten sich Schulden von rund fünf Milliarden Euro angesammelt.
Köln/Ulm - 19.03.2010, 08:49 Uhr