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GKV-Spitzenverband
Handelsmargen müssen auf den Prüfstand
Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, will die Margen im Arzneimittelhandel auf den Prüfstand stellen und die Zahl der Apotheken senken: „In Deutschland haben wir sehr viele Apotheken. Es geht mir um eine Diskussion über die Vertriebswege für Arzneimittel, auch über die Zahl der Apotheken“, sagte Pfeiffer.
Der Anstieg der Zahl der Apotheken in den letzten Jahren sei ein Hinweis auf die immer noch gute wirtschaftliche Lage der Apotheken. „Offensichtlich sind die Margen noch gut genug“, sagte Pfeiffer. Deswegen müsse die GKV die Frage nach den Handelsspannen auf dem gesamten Vertriebsweg stellen. Auch in diesem Bereich müssten die „Wirtschaftlichkeitskriterien gelten.“
Im Streit um den Apothekenabschlag setzt die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes auf ein schnelles Gerichtsurteil. Pfeiffer: „Wichtig aus unserer Sicht ist, dass die Klage möglichst schnell entschieden wird, damit wir eine Basis für die Verhandlungen im laufenden Jahr haben.“ In diesem Punkt sei man sich mit den Apothekern einig. Aus Sicht des GKV-Spitzenverbandes sei jedoch die Grundkonstruktion des Apothekenabschlages „falsch“. Der Abschlag sei so etwas wie ein Mengenrabatt für die GKV, betonte Pfeiffer. Darin die Kosten für die Umsetzung von Rabattverträgen unterzubringen, mache keinen Sinn. Der damit verbundene Aufwand für die Arzneimittelverteilung gehöre in die Preisverordnung und spiele beim Apothekenrabatt keine Rolle. Pfeiffer: „Das ist für die GKV eine systematische Frage."
Pfeiffer forderte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, die Preisbildung für Arzneimittel neu zu ordnen. Die verschiedenen Instrumente seien „unübersichtlich, in ihrer Wirkung zum Teil gegenläufig und schaffen viel Unsicherheit – für die Kassen wie für die Apotheken“, sagte die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes: „Das wäre eine Aufgabe für den neuen Bundesgesundheitsminister, dort mehr Transparenz und Rechtssicherheit für alle an der Arzneimittelversorgung Beteiligten zu schaffen.“
Das vollständige Interview mit Dr. Doris Pfeiffer lesen Sie in der am Montag erscheinenden Apotheker Zeitung (Nr. 12/2010).
Berlin - 19.03.2010, 12:04 Uhr