Gesundheitsreform

Pfizer-Chef Penk macht Vorschläge zur Effizienzsteigerung

25.03.2010, 15:25 Uhr


„Die Kostenentwicklung in der Arzneimittelversorgung verläuft moderat“, behauptet Andreas Penk, der Deutschland-Chef des Pharmakonzerns Pfizer. Zur künftigen Steuerung der Kostenentwicklung

Die Arzneimittelhersteller haben dem Gesundheitsminister Philipp Rösler Vorschläge gemacht, Effizienzreserven im Arzneimittelsektor zu heben, so Penk in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Innovative, das heißt patentgeschützte und meistens sehr teuere Präparate können die Behandlungseffizienz verbessern und sollten daher „schnell zum richtigen Patienten kommen“. Weil dies das gemeinsame Ziel von Herstellern und Krankenversicherungen ist, sollten sie miteinander entsprechende Versorgungsverträge abschließen. Kommen viele solcher Verträge zu einem bestimmten Präparat zustande, weist dies auf dessen anerkannten Nutzen hin. Daher schlägt Penk vor: „Wenn die Hälfte der gesetzlich Versicherten innerhalb von zwei Jahren einen durch Verträge zwischen Krankenkassen und Herstellern geregelten Zugang zu einem neuen Präparat hat, entfällt eine Kosten-Nutzen-Bewertung.“ Neben der „dezentralen“ Lösung, Verträge mit einzelnen Kassen zu schließen, hält Penk auch eine „zentrale“ Lösung für möglich, nämlich Verträge mit dem Spitzenverband der GKV.

Was die Kosten-Nutzen-Bewertung durch das IQWiG betrifft, so widerspricht Penk der Darstellung, die Industrie habe nicht konstruktiv mit dem IQWiG zusammengearbeitet. Er bekräftigt diesbezüglich auch den guten Willen für die Zukunft: „Die Industrie ist bereit, nochmals einen Zahn zuzulegen für eine verbesserte und schnellere Kosten-Nutzen-Bewertung.“

Den immer wieder kritisierten Anstieg der Arzneimittelausgaben hält Penk für „moderat“. Bei den Ausgaben für innovative Arzneimittel liege Deutschland im internationalen Vergleich sogar unter dem Durchschnitt. Von Referenzpreissystemen, mit denen viele Staaten die Arzneimittelpreise regulieren, hält Penk nicht viel: „Mehr Regulierung macht das System nicht besser.“


Dr. Wolfgang Caesar