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Jahresbericht der Drogenbeauftragten
Weniger Drogentote in Deutschland
Im vergangenen Jahr starben in Deutschland 1331 Personen am Konsum illegaler Drogen. Dies sind acht Prozent weniger als 2008. Andererseits ist der Amphetamin-Konsum zum achten
Die Zahlen stehen im Jahresbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (s. Foto), der am 25. März veröffentlicht wurde. Etwa 85 Prozent der Drogentoten waren männlich. Jeder fünfte Todesfall ist auf Langzeitschäden des Drogenkonsums zurückzuführen. Dyckmans sieht einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Todesfälle und den besseren Angeboten zur Betreuung von Drogenabhängigen, zu der sie auch die qualitätsgestützte Substitutionstherapie mit Methadon und kontrollierte Drogenkonsumräume zählt.
Die Zahl der erstmals auffällig gewordenen Konsumenten harter Drogen ist letztes Jahr um sechs Prozent zurückgegangen. Die zunehmende Vorliebe für Amphetamine ist wohl darauf zurückzuführen, dass diese in der Szene als besonders reine Drogen gelten, deren Genuss weniger gefährlich ist.
Wie der Präsident des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, berichtete, hat die Polizei im vergangenen Jahr 1700 kg Heroin und 768 kg Cocain sichergestellt, was jeweils mehr als das Anderthalbfache der Vorjahresmenge ist. Die Rauschdrogen werden zunehmend über Häfen in Süd- und Südosteuropa und dann auf dem Landweg importiert.
Dyckmans (FDP), die in ihrem Amt der SPD-Politikerin Marion Caspers-Merk nachgefolgt war, ist im Februar von Helmut Krethe, dem Bundesvorsitzenden der Guttempler in Deutschland, kritisiert worden, weil sie angeblich eine zu freundliche Haltung gegenüber der Spirituosenindustrie einnahm und sich dagegen aussprach, die Alkoholwerbung einzuschränken.
Berlin - 26.03.2010, 16:01 Uhr