Krebstherapie

Komplementäre Onkologie integriert Naturheilverfahren

Frankfurt - 28.03.2010, 07:00 Uhr


Das Klinikum der J.W. Goethe-Universität baut als erstes Onkologisches Spitzenzentrum in Deutschland den Bereich Komplementäre Onkologie aus

Am UCT arbeiten alle Krebsspezialisten eng zusammen, es ist von der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Niedergelassene Ärzte und Patienten können sich ab sofort in einer neu gegründeten Beratungsstelle über Therapien aus der Naturheilkunde informieren. Die wissenschaftliche Erforschung natürlicher Behandlungsmethoden soll ebenso vorangetrieben werden.

Die Komplementäre Onkologie versteht sich als Teil der wissenschaftlichen Medizin und will Beschwerden bei Tumorerkrankungen sowie Nebenwirkungen der Krebsbehandlung lindern. Im Unterschied zur Alternativmedizin werden die Therapien begleitend und nicht ersatzweise zur Schulmedizin durchgeführt. So genannte sanfte Therapien sollen die schulmedizinische Behandlung unterstützen und die persönliche Betreuung der Patienten fördern. Die Verwendung einfacher und natürlicher Methoden ermöglicht es Patienten und Angehörigen, selbst zum Therapieerfolg beizutragen und im Kampf gegen den Krebs aktiv zu werden.

Beispielsweise belegen Studien, dass Übelkeit als häufige Nebenwirkung einer Chemotherapie durch Ingwer gelindert werden kann. „Für die Komplementäre Onkologie ist es wichtig die Kompetenz des Patienten und seine Eigenverantwortung wahrzunehmen und zu stärken", erklärt Dr. Jutta Hübner, Ärztliche Leiterin der Komplementären Onkologie des Klinikums der J.W. Goethe-Universität.

Die Komplementärmedizin umfasst viele weitere Felder wie Pflanzenheilkunde und Nahrungsergänzungsmittel. Jedoch können auch natürliche Behandlungsmittel Neben- und Wechselwirkungen hervorrufen. So kann die Einnahme von Johanniskraut während einer Chemotherapie deren Wirkung negativ beeinflussen. Deshalb sollten auch natürliche Behandlungsmethoden speziell auf die jeweilige schulmedizinische Krebsbehandlung abgestimmt werden. In der Ambulanz für komplementäre Therapien des Klinikums der J.W. Goethe-Universität können sich Betroffene ab sofort durch persönliche Beratung über Therapiemöglichkeiten informieren. Viele Krebspatienten nehmen meist ohne Abstimmung mit ihrem Arzt verschiedenste frei erhältliche Extrakte aus Pflanzen und Tieren sowie Nahrungsergänzungsmittel ein. Im UCT können sich die Patienten umfassend informieren, um auf dieser Basis mit ihren Ärzten gemeinsam zu entscheiden, was sinnvoll ist und was nicht.

Quelle: Pressemitteilung der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, 17. März 2010.


Dr. Bettina Hellwig