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AOK-Drohschreiben
Becker: Umsetzung der Rabattverträge gefährdet
Unmittelbar vor dem Start der neuen AOK-Rabattverträge über 80 weitere Wirkstoffe zum 1. April hat die AOK Baden-Württemberg rund 2000 Apothekenleiter angeschrieben und ihnen vorgeworfen, die bisherigen Rabattverträge
Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg wertet den Vorstoß der AOK Baden-Württemberg als Affront: „Die Umsetzungsquoten im Land sind hervorragend, wenn man bedenkt, mit welchen Schwierigkeiten die Rabattverträge von Anfang an behaftet waren: Lieferschwierigkeiten, mangelhafte Aufklärung der Versicherten auch durch die Kassen. Zudem ist es kein Geheimnis, dass viele Patienten mit einem erzwungenen Wechsel des Arzneimittels ihre Probleme hatten. Die Apotheken, gerade auch hier in Baden-Württemberg, haben mit größtem Einsatz die Rabattverträge unterstützt. Dass ihnen jetzt ein Drohschreiben vorgesetzt wird, in dem Vertragsstrafen bis zu 25. 000 Euro oder gar ein zweijähriger Ausschluss aus der Versorgung der Versicherten angedroht wird, ist für uns ein Schlag ins Gesicht.“
Becker weiter: „In anderen Bundesländern werden Umsetzungsquoten von 60 Prozent als Erfolg gewertet und Apotheken erhalten für ihren nachgewiesenen Mehraufwand Entschädigungen. Ich fordere von der AOK im Land umgehend eine Klärung der Situation. Anderenfalls sehe ich bei der Umsetzung der neuen Rabattverträge große Schwierigkeiten bei der Versorgung der Patienten. Die Apotheken sind dadurch stark verunsichert und es muss befürchtet werden, dass es wegen der ungeklärten Situation zur Austauschbarkeit von Arzneimitteln bezüglich des zugelassenen Indikationsbereiches und bezüglich der Packungsgröße zu Reibungsverlusten kommen kann.“
Lesen Sie hierzu auch den Bericht in der AZ 13/14 vom 29. März – klicken Sie hier.
Unseren Kommentar dazu ("Ein Schlag ins Gesicht") finden Sie hier.
Stuttgart - 30.03.2010, 13:18 Uhr