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Mammakarzinom
Betablocker gegen Brustkrebs-Metastasen
Die Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen mit Betablockern kann die Metastasierung reduzieren. In einer klinischen Studie der Universitäten Witten/Herdecke und Nottingham erhöhten
Die Forscher analysierten die Krankheitsdaten von Brustkrebspatientinnen, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden: eine Gruppe, die aufgrund von Bluthochdruck bereits mit Betablockern behandelt wurde, eine weitere Gruppe, deren Bluthochdruck durch andere Arzneimittel behandelt wurde, und eine letzte Gruppe, die keinen Bluthochdruck hatte und demzufolge auch keine entsprechenden Arzneimittel einnahm.
Von 466 Patientinnen nahmen 43 Betablocker ein. In dieser Gruppe bildeten sich deutlich weniger Metastasen, und der Krebs trat nicht so häufig wieder auf. Insgesamt hatten diese Patientinnen gegenüber den anderen Gruppen eine um 71 Prozent höhere Chance, keine Metastasen zu bilden und die Überlebenszeit zu erhöhen.
Frühere Laboruntersuchungen haben bereits gezeigt, dass Betablocker gegen verschiedene Krebsarten helfen. Bekannt ist auch der Wirkungsmechanismus: Krebszellen können besonders dann gut und schnell wachsen, streuen und Metastasen bilden, wenn viele Stresshormone im Körper vorhanden sind. Die Betablocker verhindern, dass die Stresshormone an den Krebszellen andocken können. Daher kommt es auch zu weniger Wanderungen und Streuungen.
Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass diese Effekte auf den Betablockern beruhen und nicht auf der Behandlung des Bluthochdrucks per se. Wenn das der Fall wäre, müssten auch Patientinnen, die andere Arzneimittel gegen den Bluthochdruck einnehmen, einen ähnlichen Effekt zeigen. Das war aber nicht der Fall.
Wahrscheinlich sprechen auch Frauen ohne Bluthochdruck auf die Behandlung mit Betablockern an. Allerdings müssten hier Dosis und Nebenwirkungen noch in klinischen Studien untersucht werden. Möglicherweise können Betablocker zukünftig auch als zusätzliche Arzneimittel in vorhandene Therapien für Brustkrebs eingebunden werden, um die Metastasierung zu verhindern.
Quelle: Pressemitteilung der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH, 26. März 2010.
Witten/Herdecke, Nottingham - 31.03.2010, 10:15 Uhr