Psychiatrie

Raloxifen bei Schizophrenie viel versprechend

06.04.2010, 10:00 Uhr


Der selektive Estrogenrezeptor-Modulator Raloxifen, der bei der Therapie der postmenopausalen Osteoporose eingesetzt wird, hat sich in einer Studie auch als viel versprechend bei

Im Rahmen der an der australischen Monash Universität durchgeführten kleinen Studie erhielten postmenopausale Frauen mit Schizophrenie Raloxifen in Dosen bis 120 mg pro Tag oder Placebo. Diejenigen, die den Wirkstoff in der höchsten Dosierung erhielten, berichteten über eine signifikant schnellere und stärkere Besserung der psychotischen Symptome als die Frauen in den Kontrollgruppen. "Viele Patientinnen in der Studie litten unter einer seit langem persistierenden Schizophrenie. Erfreulicherweise konnten wir auch bei ihnen mit Raloxifen eine Besserung des mentalen Zustands herbeiführen", freut sich Studienleiter Prof. Dr. Jayashri Kulkarni. Weiterhin hebt er positiv hervor, dass bei Raloxifen im Gegensatz zu dem in oralen Kontrazeptiva oder Hormonersatzpräparaten verwendeten Estradiol keine Nebenwirkungen an Brust, Uterus oder Ovarien zu erwarten sind. Noch ist die Studienlage nicht ausreichend, um eine Empfehlung für Raloxifen für die Indikation Schizophrenie auszusprechen. Die Studienautoren sind jedoch zuversichtlich, dass sich der Wirkstoff in größer angelegten Untersuchungen bewähren wird. Neben postmenopausalen Frauen will Kulkarni auch jüngere Frauen und Männer in künftige Studien miteinbeziehen.

Quelle: Pressemitteilung der Monash Universität vom 30.3.2010


Dr. Beatrice Rall