Tumortherapie

Genetisches Krebsregister geplant

Berlin - 22.04.2010, 06:08 Uhr


Neue Ansätze für die Krebstherapie erhoffen sich Mediziner aus den Ergebnissen eines Projekts, bei dem ein umfassender Katalog der genetischen Veränderungen in Tumoren erstellt

Neuere amerikanische Studien an Dickdarm- und Brustkrebs haben gezeigt, dass wesentlich mehr Veränderungen im genetischen Material, wie im Laufe des Lebens auftretende Mutationen, die Krebsentstehung beeinflussen als bislang vermutet. Außerdem unterscheiden sich die individuellen Tumoren ein- und derselben Krebsart erheblich in ihrem Mutationsprofil.

Deshalb wurde 2008 das Internationale Krebsgenomkonsortium (ICGC) gegründet, um einen umfassenden Katalog der genetischen Veränderungen in Tumoren zu erstellen. Gegenwärtig sind weltweit 22 Länder, unter ihnen auch Deutschland, unter dem Dach der Organisation vereint. Ihr gemeinsames Ziel ist es, häufig vorkommende Tumoren in unterschiedlichen Organen und Organsystemen zu untersuchen. Jetzt haben die beteiligten Wissenschaftler erstmals ihre Ziele, sowie Details zu bioethischen Rahmenbedingungen, dem Studiendesign, der Datenanalyse, der Veröffentlichungspraxis und den Eigentumsrechten an den Ergebnissen des Konsortiums publiziert. Aus den Ergebnissen des Projektes erhoffen sich Mediziner neue Ansätze für die Krebstherapie.

Quelle: Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., Berlin, und Nature, 15. April 2010


Dr. Bettina Hellwig