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Großhandelsrabatte
CDU-Politiker Zylajew fordert von Apothekern Transparenz
Der CDU-Gesundheitspolitiker Willi Zylajew will von den Apothekern wissen, wie hoch die Rabatte des Großhandels tatsächlich sind. Zur von der Regierungskoalition geplanten Neuregelung der Großhandelszuschläge fordert er Einsicht in die Bücher: „Die Apotheker müssen hier Transparenz schaffen“, sagte er im Interview mit der DAZ.
Die Gesundheitspolitiker der schwarz-gelben Bundesregierung wüssten „noch viel zu wenig über die tatsächliche Höhe der Funktionsrabatte“, sagte Zylajew. Nach Auffassung der CDU/CSU-Gesundheitspolitiker seien die Apotheker von der geplanten Umstellung auf einen Fixzuschlag und einen prozentualen Zuschlag gar nicht betroffen. Viele Apotheker sagten ihm: „So toll sei das mit den Rabatten gar nicht.“ Ziel der Koalition sei es, eine Belastung für die Apotheken zu vermeiden. Zylajew: „Wir wollen die Apotheker nicht treffen.“
Zylajew bescheinigte den Apotheken nicht nur eine wichtige Funktion bei der Arzneimittelversorgung: „Apotheker gehören zu unserer Wirtschaftsstruktur.“ Sie spielten im Ortsleben eine wichtige Rolle und die Verlässlichkeit und das Vertrauen in den Apotheker seien für viele Patienten ein hohes Gut. Zylajew bekräftigte die Absicht, das Pick-up-Verbot gesetzlich bis Anfang 2011 umzusetzen. Er sehe darin eine konsequente Verlängerung des EuGH-Urteils zu Kettenapotheken: „Wenn ich schon Apothekenketten mit approbierten Apothekern sagen kann, das ist nicht der Weg, den wir in Deutschland gehen wollen, dann kann ich noch weniger zustimmen, dass demnächst an der Tankstelle Fächer zur Entgegennahme von Arzneimittel eingerichtet werden.“
Allerdings äußerte der CDU-Gesundheitspolitiker Kritik am Verhalten der Apotheker: „Der Wettbewerb um die 1a-Lagen kostet das System viel Geld.“ In den attraktiven Ballungsräumen gebe es zu viele Apotheken, auf dem Lande wie bei Ärzten zu wenige. Zylajew forderte, auch bei Apotheken zu einer besseren regionalen Verteilung zu kommen. Man müsse darüber nachdenken, Land-Apotheken einen Zuschlag zu gewähren: „Der Apotheker in der 1a-Lage muss dann womöglich 20 Prozent weniger Geld bekommen.“
Das vollständige Interview lesen Sie in der nächsten Ausgabe der DAZ am kommenden Donnerstag.
Berlin - 27.04.2010, 12:48 Uhr