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Mikronährstoffe
Schwangere oft mit Vitamin D unterversorgt
Dass Vitamin D, was die Versorgung weiter Bevölkerungsteile angeht, zu den kritischen Vitaminen zählt, ist bekannt. Aktuell hat nun eine US-amerikanische Studie ergeben, dass die
Sieben von zehn Schwangeren in den USA erhalten nicht genügend Vitamin D. So lautet das erschreckende Ergebnis einer vor kurzem im "American Journal of Obstetrics and Gyneacology" veröffentlichten Studie. In ihrem Rahmen wurden die Daten von 928 Schwangeren und 5.173 nicht schwangeren Frauen im Alter zwischen 13 und 44 Jahren ausgewertet, die aus dem National Health and Nutrition Examination Survey 2001-2006 entnommen wurden. Im Schnitt wiesen die Schwangeren Serumspiegel an 25-Hydroxyvitamin D von 65 nmol/l auf, bei den nicht Schwangeren lag der Durchschnittswert bei 59 nmol/l. Als ausreichend mit Vitamin D versorgt gilt ein Mensch ab 25-Hydroxyvitamin-D-Serumspiegeln von ≥ 75 nmol/l. Dieser Wert wurde von 69% der Schwangeren und 78% der nicht Schwangeren nicht erreicht.
Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel waren die Vitamin-D-Spiegel der untersuchten Frauen deutlich zu niedrig. Sie entsprachen hier den Werten der nicht Schwangeren. Wie die Studienautoren schreiben, stiegen die Vitamin-D-Spiegel im Lauf der Schwangerschaft bei vielen Frauen - bedingt durch die Gabe von Vitaminpräparaten (mit 400 IU Vitamin D) - zwar an, jedoch waren auch im dritten Schwangerschaftsdrittel nicht alle Frauen ausreichend mit dem Vitamin versorgt.
Studienleiter Adit Ginde, University of Colorado, dazu: "Wir wissen bereits, dass Vitamin D für die Knochengesundheit von Mutter und Kind wichtig ist. Aber wir fangen gerade erst an zu begreifen, wie viele Effekte Vitamin D darüber hinaus auf die Gesundheit der Schwangeren und die Entwicklung des Kindes hat. Um diese Effekte zu erhalten, ist eine gute Vitamin-D-Versorgung immens wichtig." Ginde plädiert daher dafür, eine Vitamin-D-Supplementation in der Schwangerschaft konsequenter zu verfolgen und auch über höhere Vitamin-D-Dosen in den Supplementen nachzudenken. Die Studie bezieht sich zwar auf die USA, ausgehend davon, dass auch bei uns die Vitamin-D-Versorgung der meisten Erwachsenen zu niedrig ist, dürften sich die Ergebnisse jedoch übertragen lassen.
Quelle: Ginde, A. A. et al.: Am. J. Obstet. Gynecol 2010; 202 (5): 436.e1-436.e8
19.05.2010, 06:57 Uhr