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Arzthonorare
Einkommen der niedergelassenen Ärzte kräftig gestiegen
In den letzten Jahren sind die Einkommen der niedergelassenen Ärzte überdurchschnittlich angestiegen: Nach Zahlen des GKV-Spitzenverbandes wird jeder Praxisinhaber in diesem Jahr
Der GKV-Spitzenverband schätzt, dass die Honorarsumme in diesem Jahr auf über 32 Milliarden Euro steigt. 1997 lag der Betrag noch bei 27,4 Milliarden Euro. Der starke Anstieg ist unter anderem auf die von der großen Koalition beschlossenen Honoraraufstockung im Jahr 2009 um drei Milliarden Euro zurückzuführen. Die Einnahmen der niedergelassenen Ärzte speisen sich zu etwa 82 Prozent aus der Behandlung von GKV-Patienten und zu knapp 16 Prozent aus der Behandlung von Privatversicherten.
Der GKV-Spitzenverband untermauert mit den neuen Zahlen seine politische Forderung nach einer Nullrunde für Ärzte angesichts des erwarteten Milliardendefizits des Gesundheitsfonds im Jahr 2011. Der Verband hält das Arzneimittelsparpaket für unzureichend und fordert zusätzliche Kostendämpfungsmaßnahmen im Krankenhaussektor und hat Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) aufgefordert, die Arzthonorare sogar um 2,25 Prozent zu kürzen, weil sie stärker gestiegen sind als bei der Honorarreform erwartet.
Der vom GKV-Spitzenverband für 2010 berechnete durchschnittliche Reinertrag je Praxis in Höhe von 164.000 Euro verdeckt allerdings die erheblichen Einkommensunterschiede nach Arztgruppen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2007 liegen die Radiologen mit 264.000 Euro an der Spitze der Einkommensskala niedergelassener Ärzte gefolgt von Orthopäden mit 186.000 Euro und Augenärzten mit 170.000 Euro. Schlusslicht sind die Allgemeinmediziner mit durchschnittlich 116.000 Euro. An der Rangfolge dürfte sich seit 2007 nichts verändert haben.
Berlin - 27.05.2010, 12:37 Uhr