Atherosklerose

Metaanalyse zu neuem Therapieansatz Lp-PLA2-Hemmung

Berlin - 27.05.2010, 09:59 Uhr


Die Hemmung der Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 ist ein viel versprechendes neues Therapieprinzip zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall.

Die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2) findet sich im Blut, aber auch im Kern von atherosklerotischen Plaques. Eine kürzlich veröffentlichte Metaanalyse mit Daten von 79.036 Teilnehmern aus 32 prospektiven Studien ergab, dass hohe Aktivitäten der Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2  eng mit einem erhöhten Risiko für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und vaskulär bedingte Todesfälle verknüpft sind. Das Ausmaß dieses erhöhten Risikos bewegtt sich etwa in der gleichen Größenordnung wie bei den bereits bekannten Risikofaktoren Bluthochdruck und LDL-Cholesterin. Ob eine Hemmung der Aktivität des Enzyms für KHK-Patienten einen messbaren klinischen Vorteil bringen kann, wird zurzeit beispielsweise in einer Phase-III-Studie mit dem Lp-PLA2-Hemmer Darapladib untersucht. In einer vorangegangenen Phase-II-Studie hatte sich bereits gezeigt, dass die zusätzliche Gabe von Darapladib zu einer KHK-Standardtherapie atherosklerotische Plaques zu stabilisieren vermag.

Quelle: The Lp-PLA2 Studies Collaboration: Lipoprotein-associated phospholipase A2 and risk of coronary disease, stroke and mortality: collaborative analysis of 32 prospective studies. Lancet, 375:1536-1544 (2010).


Dr. Claudia Bruhn