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Diabetes mellitus
Günstiges Insulin für arme Länder
Forscher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig haben jetzt in einer deutsch-indischen Kooperation eine neue Methode entwickelt, mit der günstig Insulin
Die Informationen sind damit für jeden zugänglich und unterliegen nicht dem Patentrecht. Dieser Zugriff auf "Insider-Informationen" ermöglicht es, günstig Arzneimittel herzustellen, die auch für Menschen in ärmeren Ländern erschwinglich sind.
Die Forscher versuchten, die Ausbeute eines Insulin-Vorläufers mithilfe eines neuen Verfahrens zu erhöhen und damit die Kosten zu reduzieren. Sie stießen auf den Hefepilz Pichia pastoris und veränderten den Pilz so, dass er auf einem bestimmten Medium wachsend die Bausteine des Insulins produziert. Das neue Verfahren mit Pichia pastoris liefert hohe Ertragsmengen – doppelt so hoch wie bisher bekannt. So lässt sich bereits mit wenigen Zellen eine große Menge des Insulin-Vorläufers herstellen.
Heute erfolgt die Produktion von Insulin hauptsächlich über zwei Wege: Ein Vorläufer des Insulins wird in dem Bakterium Escherichia coli hergestellt und muss anschließend in aufwendiger Weise chemisch modifiziert werden. Der zweite Weg läuft über die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae. Der Vorteil der letzteren Methode liegt darin, dass die Hefe das Vorläuferprotein direkt ins Medium abgibt und es somit nicht in einem weiteren Arbeitsschritt aus den Zellen isoliert werden muss. Den gleichen Weg geht die neue Methode. Nach der Gewinnung aus dem Medium folgt lediglich die enzymatische Fertigstellung. Das mit dieser Methode hergestellte Insulin ist normal anwendbar und entspricht dem menschlichen Insulin. Zurzeit arbeiten die Forscher daran, mit dem gleichen System einen Impfstoff gegen das Dengue-Fieber herzustellen.
Quelle: Gurramkonda, C., et al.: Microb. Cell Fact. 2010; 9(1): 31
Braunschweig - 02.06.2010, 07:00 Uhr