Gesundheitsökonomie

Oesterle: "Mehr Effizienz ist das Gebot der Stunde"

Frankfurt am Main - 10.06.2010, 14:22 Uhr


Fritz Oesterle, Vorstandsvorsitzender der Celesio AG in Stuttgart, fordert mehr Effizienz im Gesundheitswesen. Insbesondere durch die patientenzentrierte und effizienzorientierte Versorgung von schwer oder chronisch kranken Patienten ließen sich jährlich Ausgaben in zweistelliger Milliardenhöhe sparen.

In einem Meinungsbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10. Juni fordert Oesterle, bei der Medikamentenversorgung von schwer und chronisch kranken Patienten „übergreifend zu denken und zu handeln“, beispielsweise „indem man alle Beteiligten miteinander unter der Koordination eines ebenso verantwortungsbewussten wie professionellen Dienstleisters intelligent vernetzt“. Dadurch könnten viele Patienten, die heute stationär behandelt werden, zuhause betreut werden. Weiterhin könnten durch die Überwachung der Arzneimitteltherapie Kosten von jährlich bis zu 20 Milliarden Euro (das sind 400 Euro pro Beitragszahler) vermieden werden, die durch die Folgen der Non-Compliance entstehen. Bei den etwa zehn Millionen Diabetikern Deutschlands könnte jeder Euro, der in eine bessere Versorgung investiert wird, bis zu sieben Euro Folgekosten sparen. Vor dem Hintergrund dieser Rechenbeispiele fordert Oesterle, „entsprechende, gegebenenfalls erfolgsorientierte Vergütungsstrukturen“ für die Dienstleister zu schaffen.

Übrigens: Die Worte Apotheke oder Apotheker kommen in dem Beitrag von Oesterle nicht vor.


Dr. Wolfgang Caesar