Kassen begrüßen Sparpläne

GKV-Spitzenverband für fixen Apotheken-Abschlag von 2,30 Euro

Berlin - 14.06.2010, 14:16 Uhr


Der GKV-Spitzenverband hat begrüßt, dass Politiker aus der CDU/CSU Bundestagsfraktion die Kosten für die verschiedenen GKV-Leistungsbereiche in den Blick nehmen. Das gilt vor allem, soweit sie dabei die Ausgaben für niedergelassene Ärzte, Arzneimittel und Krankenhäuser vor Augen haben.

Noch nie in der Geschichte der GKV sei so viel Geld an die Krankenhäuser und die niedergelassenen Ärzte geflossen, betonte der Verband. Gleichzeitig stehe jedes fünfte Krankenhausbett leer und in weiten Teilen des Landes bestehe eine teure und unnötige Überversorgung mit niedergelassenen Ärzten. Für die Kassen ist die „Ausgabenreduzierung“ das Gebot der Stunde. „Die Ärzte, Apotheken, Arzneimittelhersteller und Krankenhäuser sollten sich nicht wegducken, sondern ihren Teil der Verantwortung an der finanziellen Stabilität der GKV übernehmen“, hieß es beim GKV-Spitzenverband.

Aus Sicht der Kassen ist alllerding noch mehr drin, als das Bundesgesundheitsministerium und Unionspolitiker derzeit veranschlagen – nämlich Einsparungen von mehr als 6 Milliarden Euro. So plädieren sie dafür, den Apothekenabschlag bei 2,30 Euro zu fixieren. Zusammen mit einer Reduktion der Großhandelsmarge bei den Arzneimitteln und der Erhöhung des Herstellerabschlags könnten damit Einsparungen von bis zu 2,3 Milliarden Euro erreicht werden. Zudem könnten weitere 4 Milliarden Euro allein in den Bereichen der niedergelassenen Ärzte und der Krankenhäuser gespart werden, ohne dass die gute Versorgung der Patientinnen und Patienten darunter leiden würde.

Auch wenn der GKV-Spitzenverband einräumt, dass bei einer umfassenden Nullrunde im Gesundheitswesen niemand ausgenommen werden sollte, erbittet er für sich selbst Rücksichtnahme: Es müsse genau gesehen werden, „wer in den letzten Jahren sparsam war und wer nicht“ – die Kassen jedenfalls seien es gewesen und hätten sich in den vergangen Jahres stets anpassungsfähig gezeigt. Zudem verweist die GKV auf ihre private Konkurrenz: Während die PKV pro Vollversicherten Verwaltungskosten in Höhe von jährlich 384,2 Euro habe, gäben die gesetzlichen Kassen nur 118 Euro aus (Daten von 2008). Zu bedenken gibt der Verband überdies, dass mit den geplanten neuen Aufgaben – z. B. der Nutzenbewertung für Arzneimittel, den anstehenden Preisverhandlungen mit der Pharmaindustrie oder dem Aufbau der Telematik-Infrastruktur – neue Aufgaben auf die Krankenkassen zukommen. Diese wären „unter den Bedingungen einer ausnahmslosen Nullrunde nicht zu bewältigen“.


Kirsten Sucker-Sket