Allergin-1

Protein kann anaphylaktischen Schock verhindern

15.06.2010, 06:55 Uhr


Bei schweren Allergien reagiert das Immunsystem extrem heftig auf vermeintliche Eindringlinge - bis hin zum anaphylaktischen Schock. Ein körpereigenes Protein scheint diese

Erkennt das Immunsystem Allergene als potentielle Fremdkörper, werden Antikörper produziert, die sich an den Eindringling heften. Mastzellen registrieren diese "Verhaftung" und schütten ihrerseits Histamine und andere Substanzen aus. Im Normalfall dienen die Botenstoffe der Abwehr von Krankheitserregern - bei Allergien rufen sie jedoch typische Symptome wie die Reizungen der Schleimhäute von Nase, Augen oder Bronchien hervor. Kommt es zu besonders heftigen Reaktionen, droht akutes Kreislaufversagen - anaphylaktischer Schock.

Weshalb dieser Effekt nicht bei jeder Allergenattacke zu beobachten ist, scheinen japanische Wissenschaftler jetzt herausgefunden zu haben. Sie entdeckten auf den Mastzellen von Mäusen ein spezielles Protein – Allergin-1, welches offensichtlich die Andockstelle für den Allergen-Antikörper-Komplex blockiert. Histamin wird nicht mehr ausgeschüttet und schwere allergische Reaktionen bleiben aus. Da das Eiweißmolekül auch im menschlichen Körper produziert wird, sehen die Forscher hier einen möglichen Therapieansatz.

Quelle: Shibya, A. et al.: Nature Immunology, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ni.1886


Franziska Wartenberg/DAZ