Biomaterialbank

Vollautomatischer Super-Tiefkühler

Jena - 20.06.2010, 07:00 Uhr


In der Jenaer Sepsis-Probenbank können 500.000 Proben mit einem Volumen von 0,2 bis 0,5 ml vollautomatisch bei -80°C aufbewahrt und gehandhabt werden. Diese neue Probenbank wurde

Die neue Probenbank soll mehrere Tausend Serum-, Plasma und Blutproben von Patienten mit Sepsis aufnehmen, die in Jena zurzeit noch in konventionellen Tiefkühlschränken aufbewahrt werden. Darüber hinaus werden hier auch alle Proben aus den aktuell laufenden Studien und geplanten Projekten auf dem Gebiet der Sepsisforschung gesammelt und eingelagert.

Die Mediziner müssen ein Vielfaches an Patientenproben erfassen und auswerten, um zum Beispiel durch das Screening von Risikopatienten und den Abgleich mit dem Verlauf der systemischen Infektion die Entwicklung einer Sepsis frühzeitig zu erfassen oder Warnhinweise auf Organversagen oder andere Komplikationen identifizieren zu können.

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit etwa einer Million Euro geförderte Biobank besteht aus einem Lagersystem, in dem die Proben-Trays bei exakt -80° C aufbewahrt werden, und einer angeschlossenen Datenbank mit den zugehörigen Informationen.

Zum Auslagern bestimmter Proben werden diese vollautomatisch anhand eines zweidimensionalen Barcodes ausgewählt und in eine Schleuse gebracht. Dann können die Röhrchen in gefrorenem Zustand entnommen werden, bis zu 200.000 Proben in 48 Stunden. Das ist um ein Vielfaches schneller, als geübte Laborassistenten das könnten. Neben der Geschwindigkeit und der Genauigkeit sichert das in Jena realisierte Konzept, dass die in der Bank verbleibenden Proben keinen größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, wie das bei der Aufbewahrung in konventionellen Tiefkühlschränken häufig der Fall ist. Durch die standardisierte Behandlung wird die Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit der Probenauswertung erhöht.

Quelle: Presseinformation der Universität Jena, 11. Juni 2010.


Dr. Bettina Hellwig