ABDA-Resolution

Apotheker fordern Verlässlichkeit und Fairness

Berlin - 01.07.2010, 15:54 Uhr


Die Mitgliederversammlung der ABDA hat heute einstimmig eine Resolution zu den jüngsten Vorhaben der Bundesregierung im Arzneimittelbereich verabschiedet. Sie fordert die Bundesregierung auf, ihre „Fehleinschätzung der tatsächlichen Lage der Apotheken sofort zu korrigieren“.

Die Resolution hat folgenden Wortlaut:

„Die aktuellen Gesetzesvorhaben und Überlegungen der Bundesregierung gefährden die flächendeckende, wohnortnahe und sichere Arzneimittelversorgung in Deutschland durch die Apotheken mit ihren 147.000 Beschäftigten. Deshalb fordern die deutschen Apothekerinnen und Apotheker die Koalition aus CDU, CSU und FDP auf, zu einer Politik der Vernunft und Fairness zurückzukehren. Wir erwarten von der Politik das identische Maß an Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit, das mehr als 4,1 Millionen Menschen Tag für Tag, Nacht für Nacht, an 365 Tagen und Nächten pro Jahr auch von ihren Apotheken erwarten können.

Die angekündigten und aktuell diskutierten Vorhaben haben erhebliche Folgen für die Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten. Diese Politik wird die rund 21.500 Apotheken massiv belasten, Existenzrisiken aufwerfen, Arbeitsplätze gefährden, hoch qualifizierte und verantwortungsbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frustrieren und Investitionen verhindern.

Umgehend sollte sich die Bundesregierung mit den seit langem vorliegenden Vorschlägen der Apothekerschaft zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung auseinandersetzen. Wir Apothekerinnen und Apotheker fordern die Politik auf, ihre Fehleinschätzungen der tatsächlichen Lage der Apotheken sofort zu korrigieren. Fakt ist, dass die Apotheken nicht für die mangelnde Finanzausstattung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verantwortlich sind.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich umgehend auf die nutzbringende Rolle der wohnortnahen Apotheke bei der sicheren, unabhängigen, frei- und heilberuflich gestalteten Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln zu besinnen. Die Apotheker erwarten von der Politik in Zukunft einen fairen und offenen Dialog auf der Basis verlässlicher Aussagen.“


Kirsten Sucker-Sket


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