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Fortgeschrittenes Prostatakarzinom
Statine scheinen Rezidivrisiko zu senken
Vieles deutet darauf hin, dass Statine das Wachstum von Prostatakarzinomzellen hemmen können. Schon länger wird diskutiert, ob sich ein solcher Effekt zur Prophylaxe nutzen lässt. Jetzt liefert
Nach wie vor ist nicht gesichert, dass Statine bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom die Prognose verbessern können. Bekannt ist jedoch, dass eine frühzeitige Statintherapie mit einer Reduktion des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) einhergeht. Ein Anstieg des PSA-Wertes nach einer Prostatektomie gilt als wichtiges Indiz für ein erneutes Wachstum von Tumorzellen. Daher wurde in einer Studie anhand der Daten von 1319 Männern untersucht, wie sich eine Statinbehandlung nach Prostatektomie auf den PSA-Wert und damit auf das Rezidivrisiko auswirkt. 236 (18%) Patienten hatten schon zum Zeitpunkt der Prostatektomie Statine eingenommen und wurden damit weiterbehandelt. Als Kontrolle dienten Patienten, die keine Statine erhalten hatten.
Ein Anstieg des PSA-Werts wurde bei 267 Patienten der Kontrollgruppe gemessen, dagegen nur bei 37 Patienten aus der Statingruppe. Unter Berücksichtigung verschiedener klinischer und pathologischer Parameter wurde aus diesen Daten ein um 30% reduziertes Rezidivrisiko unter der Therapie mit Statinen errechnet. Die Risikoreduktion zeigte zudem eine Dosisabhängigkeit: Bei einem Statinäquivalent von 20 mg Simvastatin pro Tag lag sie bei 43%, bei höheren Tagesdosen bei 50%. Dosierungen unter 20 mg blieben ohne Einfluß. Die Studie liefert ein weiteres Indiz dafür, dass Statine das Wachstum von Prostatakarzinomzellen aufhalten können. Beweisen lässt sich eine Antitumorwirkung von Statinen mit dieser Studie allerdings nicht.
Quelle
Hamilton RJ et al: Statin medication use and the risk of biochemical recurrence after radical prostatectomy. Cancer 2011; 116 3389 - 3398
Duke Health Organisation Pressemitteilung vom 28. Juni 2010
Stuttgart - 05.07.2010, 12:06 Uhr