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HIV
Erwartungen an Test-and-treat nicht zu hoch schrauben
Ein Programm, das für die gesamte Bevölkerung einen HIV-Test und ggf. eine sofortige antiretrovirale Therapie vorsieht, könnte die Verbreitung von HIV zwar deutlich eindämmen
Die Methode "Test-and-treat" wird seit längerem diskutiert, um der Verbreitung von HIV ein Ende zu bereiten. Frühere Untersuchungen besagten, dass sich die Krankheit durch das Testen der gesamten Bevölkerung und im Fall eines positiven Befunds der sofortigen Einleitung einer antiretroviralen Therapie bekämpfen lässt. Eine aktuelle Studie für die Region Washington, D. C. widerspricht dem jedoch. Studienleiter Kenneth A. Freedberg zufolge sei die Methode zwar durchaus hilfreich, um unerkannte Infektionen aufzudecken und zu behandeln. Auch mit dem besten Programm ließen sich jedoch niemals alle Menschen erreichen, würden nicht alle positiv getesteten Personen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um ihre Partner nicht zu infizieren und griffen nicht bei allen die medikamentösen Strategien. Freedberg sieht in Test-and-treat daher zwar eine gute Ergänzung zu anderen Maßnahmen, mahnt jedoch, die Erwartungen nicht zu hoch zu setzen.
Quelle: Pressemitteilung des Massachusetts General Hospital vom 9.7.2010
14.07.2010, 07:00 Uhr