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Gesundheitsreform
CDU/CSU-Mittelstand: Patienten sollen pro Arztbesuch bezahlen
Die Diskussion über die Gesundheitsreform geht in der Regierungskoalition munter weiter: Die CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung hat angesichts der Finanzprobleme
Schlarmann verwies auf die hohe Anzahl von Arztbesuchen in Deutschland. Während die Deutschen im Durchschnitt 18 Mal pro Jahr zum Arzt gingen, kämen die genauso gesunden Schweden auf weniger als drei Besuche im Jahr. „Auch der Patient müsse Verantwortung übernehmen, um die Kostenexplosion im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen“, sagte Schlarmann.
Im Zuge der Gesundheitsdebatte hatte zuvor bereits der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Johannes Singhammer (CSU) eine Korrektur der Praxisgebühr ins Gespräch gebracht. Die Praxisgebühr habe ihre Lenkungswirkung verfehlt. Singhammer hatte für eine Begrenzung der Ausnahmen von der Zahlpflicht plädiert.
Nach DAZ.online-Informationen denkt auch das BMG im Rahmen weiterer Strukturmaßnahmen über eine Neugestaltung der Praxisgebühr nach. Die überdurchschnittlich hohe Zahl der Arztbesuche ist auch für Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) ein Ansatzpunkt, die stetig steigenden Kosten für die ambulante Behandlung in den Griff zu bekommen. Zudem plant das das BMG eine umfassende Honorarreform für niedergelassene Ärzte.
Der Chef des Ärzteverbandes Hartmannbund, Kuno Winn (FDP), sagte, eine Selbstbeteiligung der Patienten pro Arztbesuch sei richtig, aber die Praxisgebühr sei zu bürokratisch. „Besser wäre prozentuale Selbstbeteiligung im Kostenerstattungssystem, natürlich sozial abgefedert für Chroniker und ärmere Menschen.“
Berlin - 16.07.2010, 11:01 Uhr