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Komplementfaktor H
Medizin aus Moos
Im Kleinen Blasenmützenmoos Physcomitrella patens konnte jetzt in einem Bioreaktor ein menschliches Protein, der Komplementfaktor H, produziert werden. Eine zu geringe Menge
Das Protein bekam von den zuständigen EU-Behörden den Status eines Arzneimittels für seltene Leiden zugesprochen. Dieser offizielle Status bedeutet, dass Entwicklung und Zulassung solcher Arzneimittel behördlich besonders gefördert werden.
Bisher konnte man Faktor H kaum gentechnisch produzieren. Freiburger Biochemiker zeigten mithilfe von Hochleistungs-Massenspektrometern, dass der vom Moos produzierte Faktor H vollständig vorliegt. Infektionsbiologen aus Jena wiesen nach, dass Faktor H aus Moos im Biotest voll funktionstüchtig ist. Mit Methoden der Systembiologie und der Synthetischen Biologie wird der Moosbioreaktor jetzt weiter optimiert.
Quelle: Büttner-Mainik, A., et al.: Plant Biotechnology Journal 2010, DOI: 10.1111/j.1467-7652.2010.00552.x
Freiburg - 25.07.2010, 06:55 Uhr