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Gesetzliche Krankenversicherung
Nur geringe Nachfrage nach Wahltarifen
Weniger als ein Prozent aller GKV-Versicherten hat einen Wahltarifvertrag abgeschlossen, durch den die Versicherten je nach ihren Wünschen auf bestimmte Leistungen verzichten und einen niedrigeren Beitragssatz zahlen oder aber zusätzliche Leistungen erhalten. Nun will Gesundheitsminister Rösler sich dafür einsetzen, die Wahltarife attraktiver zu machen.
550.000 von 70 Millionen GKV-Versicherten haben einen oder mehrere Wahltarifverträge abgeschlossen. 390.000 dieser Verträge betreffen Selbstbehalte bei ambulanten Behandlungen, für die der Versicherte eine Prämie von bis zu 600 Euro jährlich erhält. 280.000 Verträge regeln – ebenfalls gegen Zahlung einer Prämie – eine Beteiligung der Versicherten an den ärztlichen Behandlungskosten. 151.000 Verträge bescheren dem Versicherten eine Prämie, wenn er in einem bestimmten Zeitraum keine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen hat. Nur sehr wenige Wahltarifverträge betreffen die Erstattung von Leistungen der besonderen Therapierichtungen wie der Homöopathie gegen Zahlung eines höheren Beitragssatzes.
Die Wahltarife waren als ein gesundheitspolitisches Instrument gedacht, mit dem die Kassen sich profilieren und im Interesse der Versicherten miteinander in Wettbewerb treten können. Das Desinteresse der meisten Bürger an den Wahltarifen könnte damit zusammenhängen, dass die meisten Krankenkassen nur mäßig für ihre Angebote werben. Dies will Rösler nun ändern.
Berlin - 30.07.2010, 17:49 Uhr