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Kardiologie
Neues Verfahren zur Behandlung von Herzklappenfehlern
An der Universitätsklinik in Mainz können Patienten mit einer Mitralklappeninsuffizienz durch ein neues, schonendes Verfahren behandelt werden. Die Kardiologen wenden
Das Verfahren wird bislang in 21 Zentren bundesweit eingesetzt. Seit dem ersten Einsatz des Verfahrens in Mainz Anfang Juni konnten auf diese Weise bereits sechs Patienten erfolgreich therapiert werden.
Die Mitralklappeninsuffizienz ist die häufigste Form eines Herzklappenfehlers in Europa. Weltweit sind einige Millionen Menschen davon betroffen. Die Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass ein mangelhafter Schluss der Herzklappe vorliegt und dieser zu einem Rückstau des Blutes in der Lunge und somit zu Atemnot führt. Wird die Erkrankung nicht therapiert, kommt es langfristig zu einer chronischen Volumenüberlastung des Herzens, welche eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu Folge hat.
Bisher sind verschiedene chirurgische Verfahren zur Behandlung eines defekten Schließmechanismus der Mitralklappe das Mittel der Wahl, für die jedoch die Öffnung des Brustkorbes und der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine erforderlich sind. Bei dem neuen Verfahren genügt ein kleiner Zugang in der Leistenvene, um eine Verbesserung der Symptome, wie Müdigkeit und Kurzatmigkeit, günstig zu beeinflussen. Bei der so genannten perkutanen (endovaskulären) Mitralklappenrekonstruktion oder auch Mitralklappenclipping werden die beiden Mitralklappensegel adaptiert und auf diese Weise die mangelnde Schlussfähigkeit verbessert oder behoben.
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Die Verwendung der Herz-Lungen-Maschine ist nicht mehr erforderlich. Zusätzlich erfolgt permanent eine dreidimensionale Echokardiographie sowie bei Bedarf eine Röntgenkontrolle, die eine optimale Positionierung des Clips erlaubt. Diese schonende Vorgehensweise birgt für den Patienten ein geringeres Risiko und bietet gleichzeitig eine schnellere Erholung und Verbesserung der Lebensqualität.
Das neue Verfahren ist seit März 2009 in Europa zur Anwendung zugelassen und wird seither insbesondere in Deutschland angewandt. Weltweit konnten bisher rund 1.700 Patienten auf diesem Weg erfolgreich behandelt werden, in den 21 deutschen Zentren etwa 550.
Quelle: Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 23. Juli 2010.
Mainz - 31.07.2010, 07:00 Uhr